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So kann man gegen Masern impfen

Seit den späten 1960er-Jahren ist es möglich, sich und seine Kinder durch eine Impfung vor Masern zu schützen. Informationen zu dieser Impfung und zu den dafür verwendeten Impfstoffen sind hier zusammengestellt.

Ein Mädchen im Babyalter liegt auf einem weißen Laken. Sein freier Oberkörper ist mit Masern übersät.

Masernschutz hält ein Leben lang

Wie jeder Mensch, der einmal Masern hatte, ist auch jeder, der dagegen geimpft wurde, für den Rest seines Lebens gegen die Erkrankung immun. Für Kinder empfiehlt die Ständige Impfkommision (STIKO) in Deutschland zwei Impfungen, die vor dem Ende des zweiten Lebensjahrs erfolgen sollten. Die zweite Impfung ist sinnvoll, weil manche Kinder aus verschiedenen Gründen nach der ersten Immunisierung noch keinen ausreichenden Impfschutz aufgebaut haben.

Um auch die Impflücken bei Erwachsenen zu schließen, empfiehlt die STIKO zudem für alle nach 1970 geborenen Personen, die weder Masern durchgemacht noch die zwei Kinderimpfungen erhalten haben, eine einmalige Impfung. Das Datum leitet sich davon ab, dass fast alle davor geborenen Personen die Erkrankung hatten und somit geschützt sind (denn die Masern-Impfung wurde erst 1971 eingeführt). Bei unklarem Status können der Impfpass und nötigenfalls ein Bluttest Klarheit bringen. Der Test zeigt, ob das Immunsystem Antikörper gegen das Virus gebildet hat und ob ihre Menge für den Schutz ausreicht. Er muss allerdings im Gegensatz zur Impfung privat bezahlt werden.

Impfstoffe schützen gleich vor drei oder vier Krankheiten

Die Masernimpfung wird meist mit einem als MMR abgekürzten Dreifach-Impfstoff durchgeführt, der auch gegen Mumps und Röteln immunisiert. Mittlerweile sind zudem Vierfachimpfstoffe verfügbar, die auch eine Impfung gegen Windpocken (Varizellen) einschließen (MMRV). Diese Kombiimpfstoffe verringern gegenüber früheren Einzelimpfstoffen die Belastung für die Geimpften deutlich, weil weniger Injektionen für den empfohlenen Impfschutz erforderlich sind. Weitere Informationen zu den Krankheiten finden Sie im Artikel „Masern, Mumps, Röteln und Windpocken – vier Krankheiten, vor denen man sich schützen kann“.

Die früher verwendeten Einzelimpfstoffe gegen Masern sind hierzulande ein Ding der Vergangenheit; denn mit ihnen waren viel mehr einzelne Injektionen nötig, wenn Kinder wie empfohlen gegen mehrere der genannten Krankheiten immunisiert werden sollten. Das war strapazierend für Kinder, Eltern und die Kinderärzte gleichermaßen.

Das ist in den Impfstoffen enthalten

In allen Fällen handelt es sich um sogenannte Lebendimpfstoffe, in denen nicht nur Virusbestandteile, sondern vermehrungsfähige, aber abgeschwächte Viren enthalten sind. Heutige Lebendimpfstoffe sind gut verträglich, können aber kurzzeitig schwache Symptome der Krankheiten selbst hervorrufen, wie Ausschlag, leichtes Fieber oder leichte Schwellungen von Speicheldrüsen und Gelenken. Die häufigste Hauptnebenwirkung der Impfungen sind jedoch Rötungen und Schmerzen an der Injektionsstelle.

MMR- und MMRV-Impfstoffe enthalten keine wirkverstärkenden Adjuvantien, also beispielsweise keine Aluminiumverbindungen. Sie enthalten auch keine Quecksilberverbindungen (die früher als Konservierungsmittel eingesetzt wurden). Enthalten sind hingegen eine Salzlösung und geringe Mengen eines Antibiotikums, das eine Verunreinigung durch Bakterien verhindert.

Mediziner Dr. Johannes Wimmer zur Impfbereitschaft in Deutschland, insbesondere mit Blick auf die Masern: