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RNA-Medikamente: Potenzial für den Standort Deutschland

RNA bezeichnet eine große Gruppe von Biomolekülen, denen nach ihrem Erfolg in Covid-19-Impfstoffen ein großes Potenzial für Prävention und Therapie zugetraut wird – und damit auch für wirtschaftlichen Erfolg. Daraus ergeben sich Chancen für Deutschland, da hier etliche Unternehmen und Institute auf diesem Gebiet tätig sind. Ausruhen kann sich Deutschland auf vergangenen Erfolgen jedoch nicht, denn in anderen Ländern sind hier Forschende ebenfalls aktiv – insbesondere in den USA und China.



So funktioniert die Standortkarte

Dieses kurze Erklärvideo zeigt, dass die interaktive Standortkarte zahlreiche Informationen und weiterführende Links bereit hält. Die Inhalte können gespeichert oder in eigenen Webcontent übernommen werden.

Statische Version der Standortkarte

Eine statische Version der Standortkarte (Stand: November 2024) lässt sich als pdf in Deutsch, als pdf in Englisch, als PNG-Bilddatei in Deutsch und als PNG-Bilddatei in Englisch herunterladen.

Standortkarte für F&E sowie Produktion von RNA-basierten Impfstoffen und TherapeutikaWie man sieht, gibt es in Deutschland nicht nur Unternehmen, die mRNA-Impfstoffe und andere RNA-basierte Medikamente entwickeln (auf der Karte mit M gekennzeichnet), sondern auch Zulieferer für essenzielle Hilfsstoffe, die für deren Produktion erforderlich sind (gekennzeichnet mit Z). Die Produktion der eigentlichen Medikamente führen die entwickelnden Unternehmen entweder selbst durch oder übertragen sie für einzelne Fertigungsschritte oder die ganze Produktion Auftragsproduzenten (Produktionsstandorte tragen ein P). Forschungsinstitute tragen ebenfalls bei, insbesondere mit der Weiterentwicklung von Technologien zur Nutzung von RNA in Medikamenten, meist in Kooperation mit einzelnen Unternehmen (an Technologie-Entwicklung beteiligte Standorte tragen ein T). Beispielsweise wird im Rahmen des Leitprojekts RNAuto an sieben Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft die Automatisierung der mRNA-Produktion optimiert.

So findet sich Kompetenz zu allen Aspekten dieses Fortschrittsgebietes in Deutschland; und die Wege für Kooperationen sind kurz. Zugleich ist die deutsche RNA-Landschaft eng vernetzt mit Partnern in anderen Ländern: über Produktionskooperationen, über Forschungsverbünde, über den Bezug weiterer Hilfsstoffe und Geräte.

Allerdings: Auch wenn Deutschland aktiv im RNA-Feld ist, bleibt diese Aktivität doch wesentlich hinter der in den USA und China zurück. Und auch andere Länder verfügen über Kompetenzen und Ressourcen, etwa Belgien, Indien, Südkorea, die Schweiz und andere. Deutschland hat nur Chancen auf eine bleibende wesentliche Rolle in diesem Feld, wenn es seine Aktivitäten noch steigert.

vfa-Podcast #MicroScope zum RNA-Standort Deutschland

Projekte für Medikamente mit mRNA

Die meisten Projekte mit mRNA gibt es nach wie vor zur Entwicklung weiterer Covid-19-Impfstoffe. Längst arbeiten aber Unternehmen in Deutschland und weltweit auch an Impfstoffen gegen andere Infektionskrankheiten, wie der vfa auf seiner Liste der mRNA-Impfstoffe in Entwicklung zeigt.

Neuartige therapeutische Medikamente mit mRNA werden unter anderem gegen Krebserkrankungen (wie z.B. Ovarialkarzinome) und schwer behandelbare Stoffwechselstörungen entwickelt, beispielsweise Mukoviszidose.

Projekte für Medikamente mit anderen Arten von RNA

Weitet man die Recherche noch auf Projekte aus, bei denen es um jegliche Form von RNA-basierten Medikamenten geht, verdichten sich die Einträge auf der Deutschlandkarte noch weiter. Die Unternehmen und Forschungsinstitute verwenden statt mRNA ‒ die die Zellen zur Bildung zusätzlicher Proteine befähigt ‒ beispielsweise Formen von RNA, die die Bildung bestimmter Proteine oder anderer Stoffe blockieren (sogenannte Antisense-RNA oder RNAi), indem sie Gene stilllegen (Gene Silencing). Wieder andere stellen aus RNA Aptamere her, also Moleküle, die sich ähnlich wie Antikörper an bestimmte andere Moleküle anheften können, um ihre Aktivität zu blockieren.