Drucken
öffnen / schließen
Wenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an Facebook, Twitter oder Google in die USA übertragen und unter Umständen auch dort gespeichert. Näheres erfahren Sie hier: https://www.heise.de/ct/artikel/2-Klicks-fuer-mehr-Datenschutz-1333879.html

Mit Pharma-Exporten auf Kurs

Deutschlands Pharmaindustrie leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zum gesundheitlichen Wohlergehen der Bevölkerung, sondern stützt die Wirtschaft dank ihrer Exportstärke nachhaltig und hält sie damit auf Kurs – und zwar auch in rauer See. Das belegt eine Studie des Prognos-Instituts im Auftrag des vfa. Damit trägt die Branche maßgeblich dazu bei, die Wogen zu glätten, die die Corona-Pandemie aufgeworfen hat.

Ein Portalkran im Hafen verlädt einen Container

Als das Jahr 2020 begann, glich die deutsche Wirtschaft noch einem Tanker auf hoher See – zwar etwas behäbig, aber auf Kurs, obwohl sich Ökonomen darum stritten, ob sich in den USA erste Anzeichen einer Rezession zeigen. Und es ahnte noch niemand, dass sich mit der Ausbreitung des Corona-Virus bereits ein perfekter Sturm zusammenbraute, der die gesamte Weltwirtschaft im Frühjahr vom Kurs abbringen und zur Vollbremsung zwingen sollte. Wann und wie die Weltwirtschaft wieder auf Kurs kommt, ist derzeit ebenso wenig absehbar wie die langfristigen Folgen der Pandemie. Doch es gibt auch gute Nachrichten in dieser herausfordernden Zeit: Etwa von der deutschen Pharmaindustrie.

Drei Mitarbeiter eiens Logistikzentrums besprechen sich inmitten einer Vielzahl von Paketen

Pluspunkt 1: Pharmazeutika „made in Germany“ - weltweit immer begehrter

Die Langzeitbetrachtung für die Jahre 2008 bis 2019 zeigt, dass die Exporte von Arzneimitteln aus Deutschland um satte 90 Prozent auf mittlerweile mehr als 80 Milliarden Euro gestiegen sind. Mit diesem Exportvolumen lässt die deutsche Pharmaindustrie die Konkurrenz in den anderen so genannten Big-5-Ländern (Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien) weit hinter sich.


Pluspunkt 2: Positive Handelsbilanz

Pharmazeutika aus Deutschland sind weltweit begehrte Exportschlager: Mit einem Anteil von sechs Prozent gehören sie zu den wichtigsten Exportgütern unseres Landes. Bei den pharmazeutischen Erzeugnissen weist Deutschland deshalb seit vielen Jahren einen positiven Handelsbilanzsaldo auf. Über die letzten zehn Jahre hat sich dieser Exportüberschuss verdoppelt und belief sich im Jahr 2019 auf rund 25 Mrd. Euro.


Pluspunkt 3: Ob Krise oder nicht – auf Pharma-Exporte ist Verlass

Für das Corona-Jahr 2020 zeichnet sich bereits ab, dass die deutschen Pharmaunternehmen ihre Exportstärke in Krisenzeiten beibehalten: Während die deutschen Ausfuhren im zweiten Quartal, in dem der wirtschaftliche Einbruch aufgrund des ersten Lockdowns verheerend ausfiel, gegenüber dem Vorjahresniveau um fast ein Viertel zurückging, lagen die Ausfuhren von Pharmazeutika sieben Prozent über dem Niveau des zweiten Quartals 2019.


Dass auf Pharma-Exporte auch bei Konjunktureinbrüchen Verlass ist, zeigte auch schon das Krisenjahr 2009 beispielhaft: Auch damals entwickelten sich Deutschlands Pharma-Exporte entgegen dem allgemeinen Trend überaus stabil und lagen im Plus, während das gesamte Exportvolumen um rund 20 Prozent einbrach.

Pluspunkt 4: Die Pharma-Exporte sind gut für die Wertschöpfung im Inland

Pluspunkt 5: Pharma-Exporte sorgen für sichere Jobs

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Deutsche Pharmaunternehmen sorgen dank ihrer starken Exporte für krisenfeste Arbeitsplätze. So waren 2016 etwa 250.000 Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland direkt oder indirekt von den deutschen Pharma-Exporten abhängig. Dabei erwies sich die Anzahl der direkt im Zusammenhang mit Pharma-Exporten stehenden Jobs mit rund 100.000 Personen in den Jahren 2008 bis 2016 als weitgehend stabil – und zwar auch im Krisenjahr 2009. Zwar verlief sich die Entwicklung der indirekt von den Exporten abhängigen Jobs seinerzeit nicht ganz so stabil, doch im bundesweiten Branchenvergleich fiel der Arbeitsplatzabbau deutlich geringer aus.


Pharma hält Deutschlands Wirtschaft auf Kurs – dank starker Exporte

Unterm Strich stellen die Prognos-Forscher der deutschen Pharmaindustrie ein hervorragendes Zeugnis aus, was die drei Faktoren Exportstärke, Jobsicherung und Krisenfestigkeit betrifft. So belegt die Studie nicht nur, dass Deutschlands Pharmafirmen weltweit eine führende Rolle in Sachen Exportvolumina einnehmen. Sie belegt darüber hinaus auch die Krisenfestigkeit der Branche. Damit trägt sie zum einen entscheidend zur Sicherung der heimischen Wertschöpfung bei. Und sorgt zum anderen direkt und indirekt für den Erhalt von Arbeitsplätzen. Das sind beruhigende Nachrichten in einer unruhigen Zeit, in der nicht nur der deutschen Wirtschaft ein rauer Wind entgegenbläst.

Panoramablick über einen großen Containerhafen bei Nacht