So nachhaltig ist die deutsche Pharmaindustrie schon jetzt
Die Pharmabranche in Deutschland zählt in einem Industrievergleich zu den nachhaltigsten Wirtschaftszweigen. Das gilt auch dann, wenn Emissionen und Verbräuche entlang der internationalen Wertschöpfungskette einbezogen werden. Potenziale für eine weitere Reduktion des ökologischen Fußabdrucks ergeben sich vor allem im Vorleistungsbezug aus anderen Ländern. Die dortige Produktionsweise hat noch nicht das Nachhaltigkeitsniveau Deutschlands erreicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Prognos AG im Auftrag des vfa.
Die Pharmaindustrie ist demnach auf einem guten Weg zu einer nachhaltigen Produktionsweise. Sie belegt bereits heute einen Spitzenplatz bei den Treibhausgasemissionen. Deutliche Fortschritte sind in Bezug auf die Energieintensität festzustellen, bei der die Pharmaindustrie deutlich unterhalb des Industriedurchschnitts und weit hinter den energieintensiven Branchen liegt. Im Vergleich mit heimischen Industrien ist der Wasserverbrauch vergleichsweise hoch - dies ist jedoch für die Pharmabranche aufgrund spezieller Anforderungen in der Fertigung üblich.
Die prognos-Studie "Der ökologische Fußabdruck der pharmazeutischen Industrie" als PDF-Dokument zum Herunterladen
Auch im internationalen Vergleich steht der Pharmastandort gut da. Seit Jahren hält sich sie die Branche auf einem der vorderen Plätze.
Entlang der internationalen Lieferketten ergeben sich aber Verbesserungspotenziale, die bereits von vielen Unternehmen umgesetzt oder auf den Weg gebracht wurden. Damit die notwendigen Investitionen getätigt und die richtigen Handelspartner gefunden werden, braucht es entsprechender unternehmerischer Freiräume und Planungssicherheit.
Im Zuge der ökologischen Transformation wird das verarbeitende Gewerbe erhebliche Investitionen tätigen müssen, kann aber – wie die Studie zeigt - bereits auf spürbare Fortschritte verweisen.
Gerade die Schlüsselindustrien – neben Pharma beispielsweise der Maschinen- und Fahrzeugbau oder die Hightech-Elektronik – produzieren hierzulande vergleichsweise ressourcenschonend und auch im internationalen Vergleich emissions- und verbrauchsarm.
Vorgehensweise in der Studie
Mit der Studie „Der ökologische Fußabdruck der Pharmazeutischen Industrie“ untersuchten die Wissenschaftler nicht nur die direkten heimischen Umweltbelastungen, sondern bezogen auch heimische und globale Produktionsverflechtungen eines in Deutschland hergestellten Produkts in die Betrachtung ein. Das Konzept des ökologischen Fußabdrucks fasste damit Emissionen aller Wertschöpfungsstufen zu einem einheitlichen und vergleichbaren Bild zusammen. Die Entwicklung wurde anhand dreier zentraler Größen nachgezeichnet: Treibhausgasemissionen, Energieverbrauch und Wasserverbrauch.