Positionen
Der vfa vertritt über 40 Unternehmen der forschenden Pharmaindustrie. Wie wir zu aktuellen Themen der Forschung und der Gesundheitspolitik stehen, welche Positionen wir konkret vertreten, das können Sie hier einsehen.
Mit der neuen EU-HTA-Verordnung wird die Nutzenbewertung von neuen Therapien erstmals auf europäischer Ebene geregelt. Es kommt nun darauf an, EU-HTA planbar, praktikabel und koordiniert umzusetzen, um den größtmöglichen gemeinsamen Nutzen zu schaffen und den schnellen Zugang zu neuen Therapien in Deutschland zu erhalten.
Medizinische Information dient dem wissenschaftlichen Austausch, liefert Informationen und unterstützt Ärzte und Apotheker bei der verantwortungsvollen, kompetenten Entscheidungsfindung vor und während einer Arzneimitteltherapie. Sie beschreibt die Bereitstellung von medizinisch-wissenschaftlichen Informationen zu Arzneimitteln und dient der Sicherstellung von deren sachgerechten Einsatz auf Basis des aktuellen Standes der wissenschaftlichen Erkenntnis. Dies ermöglicht eine qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung der Patienten und erhöht die Arzneimittelsicherheit.
Es von großer Bedeutung, der Bildung und Ausbreitung von Resistenzen, die einzelne Antibiotika unwirksam machen, weltweit entgegenzuwirken. Zugleich werden aber auch neue Antibiotika und andere antibakterielle Therapien gegen Problemkeime dringend gebraucht. Forschende Pharma- und Biotech-Unternehmen arbeiten weltweit an solchen Präparaten. Die bestehenden Anstrengungen reichen aber wahrscheinlich nicht aus. Deshalb haben sich in den letzten Jahren einige Organisationen und zahlreiche Initiativen der Entwicklung neuer antibakterieller Medikamente verschrieben. Sie fördern die Zusammenarbeit zwischen Pharma- und Biotech-Unternehmen, akademischer Forschung und Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs). Dazu zählt auch der im Juli 2020 von 20 führenden Arzneimittelherstellern ins Leben gerufene „AMR Action Fund“. Eine nachhaltige Stärkung der industriellen Entwicklung neuer antibakterieller Medikamente kann jedoch erst durch weitere Maßnahmen gelingen, die darauf abzielen, dass mit solchen Medikamenten mehr Einnahmen erzielt werden können als bislang.
Über den gesamten Lebenszyklus eines Arzneimittels besteht eine Kernaufgabe der pharmazeutischen Unternehmen darin, das Risikoprofil von Arzneimitteln kontinuierlich zu charakterisieren und ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis sicherzustellen.
Forschung ist für ein rohstoffarmes Land wie Deutschland von zentraler Bedeutung für Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit. Deshalb muss Deutschland Branchen stärken, die zur Hoch- oder Spitzentechnologie zählen.
Die Anforderungen an die Arzneimittelherstellung und -kontrolle haben sich in den letzten Jahren wesentlich geändert. Der In-Prozesskontrolle und Qualitätssicherung wird ein höherer Stellenwert beigemessen , wodurch die Endkontrolle zunehmend nur noch der formalen Bestätigung der Produktqualität dient. Diese Änderungen ziehen folgerichtig auch Änderungen am Anforderungsprofil für die sachkundige Person nach § 14 Arzneimittelgesetz - die Qualified Person - nach sich.
Gerade bei der hochkomplexen Produktion von Biopharmazeutika kann Deutschland seine Stärken ausspielen. Bei der Zahl der produzierten Wirkstoffe liegt Deutschland europaweit an der Spitze und weltweit auf Platz 2. Diese gute Position sollte nicht durch kurzfristige Sparmaßnahmen gefährdet werden, wie sie für Biosimilars mit der automatischen Substitution in der Apotheke ab 2022 geplant sind.
Der vfa unterstützt grundsätzlich ein effizientes System für die Durchführung gemeinsamer klinischer Nutzenbewertungen von Arzneimitteln in den EU-Mitgliedsländern (EU-HTA) und die Finalisierung des entsprechenden europäischen Gesetzgebungsverfahrens. Diese gilt es, rechtlich konsequent auszuformulieren, so dass keine unnötigen Doppelstrukturen aufgebaut werden und die Qualität der Bewertungsberichte gesichert ist.
Patientenberichtete Endpunkte haben einen hohen Stellenwert in der Nutzenbewertung. Sie liefern wertvolle Informationen über die Sicht von Patientinnen und Patienten auf die Erkrankung, die Nebenwirkungen der Therapie oder die Lebensqualität.