Positionen
Der vfa vertritt über 40 Unternehmen der forschenden Pharmaindustrie. Wie wir zu aktuellen Themen der Forschung und der Gesundheitspolitik stehen, welche Positionen wir konkret vertreten, das können Sie hier einsehen.
Bei der Erforschung und Entwicklung neuer Arzneimittel und Therapien werden geschlechtsspezifische Unterschiede heutzutage umfassend berücksichtigt. Seit bald 20 Jahren ist die Ermittlung eventueller Unterschiede zwischen Frauen und Männern im Rahmen klinischer Prüfungen in der EU gesetzlich gefordert.
Gesundheitsdaten sind die Grundlage jeder medizinischen Innovation. Gerade im Bereich der Arzneimittelentwicklung gibt es enormes Potential für KI-Anwendungen und datengetriebene Erkenntnisgewinne. Dieses wird jedoch noch nicht ausgeschöpft, da der Zugang und die Verwendung von Gesundheitsdaten derzeit nicht im Sinne der Forschung geregelt sind – zum Nachteil der Patient:innen.
Der Kampf gegen Infektionskrankheiten gehört weltweit zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Um nachhaltig die Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika zu fördern und auf diese Weise Antibiotikaresistenzen wirksam zu bekämpfen, ist ein Bündel politischer Maßnahmen erforderlich. Neben neuen Anreizmodellen für die Forschung und Entwicklung ist es für die Verfügbarkeit von neuen Reserveantibiotika in Deutschland und ihren sachgerechten Einsatz im Bedarfsfall unabdingbar, dass eine adäquate Vergütung und Finanzierung im stationären Sektor sichergestellt werden. Hierfür sind gezielte gesetzliche Anpassungen vorzunehmen.
Immer wieder wird beklagt, dass Pharma-Unternehmen ihre klinischen Studien nicht in einem öffentlich zugänglichen Register eintragen bzw. deren Ergebnisse nicht oder nur zum Teil und vornehmlich nur dann publiziert werden, wenn sie positiv ausgefallen sind. Diese Vorwürfe haben keine Substanz, da inzwischen durch freiwillige und gesetzliche Regelungen eine umfassende Transparenz bezüglich klinischer Prüfungen und deren Ergebnissen besteht.
Der zulassungsüberschreitende Einsatz von Arzneimitteln bei schweren Erkrankungen, der sogenannte Off-Label-Use, ist in einigen Indikationsgebieten und bei bestimmten Patient:innenengruppen ein integraler Bestandteil der Therapie, um im Interesse der Patient:innen diese nach dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand behandeln zu können.
Zunehmend gewinnen Versorgungsdaten auch in Deutschland an Bedeutung – unter anderem durch die anwendungsbegleitende Datenerhebung im Rahmen der Nutzenbewertung von Arzneimitteln. Doch sie bieten ein noch weitaus größeres Potenzial, unabhängig davon, ob sie aus einem Register, der elektronischen Patientenakte oder den GKV-Routinedaten stammen. Dabei ist ein gleichberechtigter Zugang zu den Daten wichtig, um eine optimale Nutzung und höhere Akzeptanz zu ermöglichen.
Aktuell werden in Deutschland 3,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Forschung und Entwicklung investiert – zwei Drittel dieser Aufwendungen kommen dabei von der Industrie. Um mittelfristige eine Forschungsquote von 3,5 Prozent zu erreichen wurde 2020 in Deutschland die steuerliche Forschungsförderung eingeführt. Der vfa begrüßt diese Maßnahme und setzt sich zugleich für einen Ausbau dieses wichtigen Instruments ein.
vfa und vfa bio vertreten biopharmazeutische Unternehmen mit ausgewiesener Expertise im Bereich Forschung, Entwicklung und Produktion von Biopharmazeutika – Originalpräparaten sowie Biosimilars. Der Wettbewerb biopharmazeutischer Therapieoptionen ist ein essenzielles Element zur Verbesserung der Versorgung von Patient:innen. Der Einsatz von Biosimilars eröffnet dem Gesundheitssystem finanzielle Freiräume, die ihrerseits wiederum für innovative Arzneimittel genutzt werden können.
Arzneimittel für neuartige Therapien (ATMP = Advanced Therapy Medicinal Products) umfassen Gentherapeutika, Zelltherapeutika und biotechnologisch bearbeitete Gewebeprodukte. Mit ihrer Neuartigkeit gehen Besonderheiten bei ihrer Entwicklung, Produktion, Zulassung und dem Marktzugang bzw. der Erstattung einher.