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Positionen

Der vfa vertritt über 40 Unternehmen der forschenden Pharmaindustrie. Wie wir zu aktuellen Themen der Forschung und der Gesundheitspolitik stehen, welche Positionen wir konkret vertreten, das können Sie hier einsehen.

Thema

Zunehmend gewinnen Versorgungsdaten auch in Deutschland an Bedeutung – unter anderem durch die anwendungsbegleitende Datenerhebung im Rahmen der Nutzenbewertung von Arzneimitteln. Doch sie bieten ein noch weitaus größeres Potenzial, unabhängig davon, ob sie aus einem Register, der elektronischen Patientenakte oder den GKV-Routinedaten stammen. Dabei ist ein gleichberechtigter Zugang zu den Daten wichtig, um eine optimale Nutzung und höhere Akzeptanz zu ermöglichen.

Aktuell werden in Deutschland 3,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Forschung und Entwicklung investiert – zwei Drittel dieser Aufwendungen kommen dabei von der Industrie. Um mittelfristige eine Forschungsquote von 3,5 Prozent zu erreichen wurde 2020 in Deutschland die steuerliche Forschungsförderung eingeführt. Der vfa begrüßt diese Maßnahme und setzt sich zugleich für einen Ausbau dieses wichtigen Instruments ein.

vfa und vfa bio vertreten biopharmazeutische Unternehmen mit ausgewiesener Expertise im Bereich Forschung, Entwicklung und Produktion von Biopharmazeutika – Originalpräparaten sowie Biosimilars. Der Wettbewerb biopharmazeutischer Therapieoptionen ist ein essenzielles Element zur Verbesserung der Versorgung von Patient:innen. Der Einsatz von Biosimilars eröffnet dem Gesundheitssystem finanzielle Freiräume, die ihrerseits wiederum für innovative Arzneimittel genutzt werden können.

Arzneimittel für neuartige Therapien (ATMP = Advanced Therapy Medicinal Products) umfassen Gentherapeutika, Zelltherapeutika und biotechnologisch bearbeitete Gewebeprodukte. Mit ihrer Neuartigkeit gehen Besonderheiten bei ihrer Entwicklung, Produktion, Zulassung und dem Marktzugang bzw. der Erstattung einher.

Mit der neuen EU-HTA-Verordnung wird die Nutzenbewertung von neuen Therapien erstmals auf europäischer Ebene geregelt. Es kommt nun darauf an, EU-HTA planbar, praktikabel und koordiniert umzusetzen, um den größtmöglichen gemeinsamen Nutzen zu schaffen und den schnellen Zugang zu neuen Therapien in Deutschland zu erhalten.

Medizinische Information dient dem wissenschaftlichen Austausch, liefert Informationen und unterstützt Ärzte und Apotheker bei der verantwortungsvollen, kompetenten Entscheidungsfindung vor und während einer Arzneimitteltherapie. Sie beschreibt die Bereitstellung von medizinisch-wissenschaftlichen Informationen zu Arzneimitteln und dient der Sicherstellung von deren sachgerechten Einsatz auf Basis des aktuellen Standes der wissenschaftlichen Erkenntnis. Dies ermöglicht eine qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung der Patienten und erhöht die Arzneimittelsicherheit.

Es von großer Bedeutung, der Bildung und Ausbreitung von Resistenzen, die einzelne Antibiotika unwirksam machen, weltweit entgegenzuwirken. Zugleich werden aber auch neue Antibiotika und andere antibakterielle Therapien gegen Problemkeime dringend gebraucht. Forschende Pharma- und Biotech-Unternehmen arbeiten weltweit an solchen Präparaten. Die bestehenden Anstrengungen reichen aber wahrscheinlich nicht aus. Deshalb haben sich in den letzten Jahren einige Organisationen und zahlreiche Initiativen der Entwicklung neuer antibakterieller Medikamente verschrieben. Sie fördern die Zusammenarbeit zwischen Pharma- und Biotech-Unternehmen, akademischer Forschung und Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs). Dazu zählt auch der im Juli 2020 von 20 führenden Arzneimittelherstellern ins Leben gerufene „AMR Action Fund“. Eine nachhaltige Stärkung der industriellen Entwicklung neuer antibakterieller Medikamente kann jedoch erst durch weitere Maßnahmen gelingen, die darauf abzielen, dass mit solchen Medikamenten mehr Einnahmen erzielt werden können als bislang.

Über den gesamten Lebenszyklus eines Arzneimittels besteht eine Kernaufgabe der pharmazeutischen Unternehmen darin, das Risikoprofil von Arzneimitteln kontinuierlich zu charakterisieren und ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis sicherzustellen.

Forschung ist für ein rohstoffarmes Land wie Deutschland von zentraler Bedeutung für Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit. Deshalb muss Deutschland Branchen stärken, die zur Hoch- oder Spitzentechnologie zählen.