Solide GKV-Finanzen notwendig
Alternde Gesellschaften möglichst gesund zu halten und externe Schocks wie Pandemien abzuwehren, sind nur zwei von vielen Herausforderungen für unsere Gesundheitsversorgung. Ohne medizinischen Fortschritt wird das nicht gelingen!
Arzneimittel sind dabei nicht nur ein wesentlicher Teil im Fundus moderner Behandlungsmöglichkeiten. Sie stellen oft bedeutende Innovationen dar, wie wir aktuell zum Beispiel in der Krebstherapie sehen. Und sie können sogar echte „game changer“ sein, wie die Corona-Impfstoffe gezeigt haben.
Der flächendeckende Zugang zu einer modernen Gesundheitsversorgung und medizinischen Fortschritt sichern gesellschaftlichen Zusammenhalt und wirtschaftlichen Wohlstand. Neben der Digitalisierung und notwendigen Reformen zur Effizienzsteigerung ist eine solide Finanzierung hierfür unabdingbar.
Finanzielle Solidität gewährleistet Verlässlichkeit für PatientInnen, Leistungserbringer und Krankenversicherungen. Trotz einer Vereinbarung im Koalitionsvertrag bleibt die Ampel nicht nur hinter ihren Ansprüchen zurück. Aktuelle Vorhaben des Bundesgesundheitsministeriums werden wie bei der Krankenhausreform wohl zudem zu mehr Ausgaben für die Krankenkassen und damit für die Versicherten führen. Kommende Modernisierungen des Gesundheitssystems werden zusätzliche Investitionen erfordern.
Eine GKV-Finanzreform ist aus diesen Gründen mehr denn je angezeigt. Die politische Debatte wird weit in die kommende Wahlperiode an Tempo aufnehmen. Und natürlich braucht eine politische Debatte Maßstäbe, Kriterien und Impulse.
Der erste Impuls: Das Greiner-Gutachten
PDF-Downloads
"Inventur der Reformvorschläge zur Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung":
- Kurzzusammenfassung
- Kompletter Report
Bereits im letzten Jahr haben der vfa und die LAWG mit der Studie des Autorenteams um Professor Wolfgang Greiner von der Universität Bielefeld alle Reformvorschläge zur Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aus den letzten 25 Jahre strukturiert zusammengefasst. Es ist die erste Analyse ihrer Art und zeigt, dass zahlreiche teils weitreichende Vorschläge unterbreitet wurden.
Von den insgesamt 93 konsolidierten Reformoptionen betreffen rund ein Drittel die Einnahmesituation der GKV, zwei Drittel die Ausgabensituation. Insbesondere die strukturellen Lücken bei der Finanzierung versicherungsfremder Leistungen finden nicht nur in der aktuellen Debatte sondern auch in den letzten Dekaden immer wieder Erwähnung und sollten als gesamtgesellschaftliche Aufgabe angegangen werden.
Der aktuelle Fokus auf die „big five“
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"Impact-Bewertung ausgewählter Reformvorschläge zur Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung":
- Kurzreport
- Langreport
Jetzt legt das erweiterte hochkarätige Autorenteam um Prof. Greiner und Prof. Wille erneut im Auftrag von vfa und LAWG den Fokus auf die finanziellen Auswirkungen von fünf ausgewählten und besonders prominent diskutierten Reformvorschlägen:
1. Auslagerung versicherungsfremder Leistungen aus der Finanzverantwortung der GKV,
2. der Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze,
3. der (Wieder-)Einführung der Praxisgebühr,
4. der Absenkung der Umsatzsteuer auf GKV-Leistungen sowie
5. der Einführung von Kapitaldeckungselementen als Beitrag zu dieser notwendigen gesundheitspolitischen Debatte.
Die Studie eines Autorenteams um Prof. Greiner und Prof. Wille als SCROLLYTELLING:
Eine systematische Übersicht der Vorschläge zur Weiterentwicklung der Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung