Europäische Gesundheitspolitik der Zukunft: Das Beste kommt noch!

Für eine starke Wirtschaft und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Europa ist eine gesunde Bevölkerung entscheidend. Die Zukunft der EU-Politik sollte auf patientenzentrierten Gesundheitssystemen, einer intelligenten Industriepolitik und einer innovationsfördernden Umgebung basieren.

Die Stärkung der europäischen Wirtschaft und der Zusammenhalt der europäischen Gesellschaft hängen maßgeblich von einer gesunden Bevölkerung ab. Tatsächlich wünschen sich 70 Prozent der EU-Bürger:innen, dass mehr im Bereich Gesundheit unternommen wird. Dass alle Bürger:innen gesünder leben, muss deshalb eine Priorität für die europäische Politik der nächsten Jahre und Jahrzehnte sein: Patientenzentrierte Gesundheitssysteme, kluge sektorale Industriepolitik und eine innovationsfreundliche Umgebung sind die Leitlinien eines solchen Ansatzes.

Die Gesundheit der EU-Bürger:innen liegt in der Verantwortung von uns allen – Patient:innengruppen, politischen Entscheidungsträger:innen, Gesundheitsfachleuten, Zivilgesellschaft und Industrie. Die Bündelung unserer Ressourcen und Expertise kann sicherstellen, dass das, was wir tun, greifbare Vorteile für die EU-Bürger:innen bringt und das Ansehen der EU mit Blick auf herausragende Forschung und Entwicklung sowie Innovation weltweit gestärkt wird.

Durch die bahnbrechenden Errungenschaften in der biopharmazeutischen Forschung und die Fortschritte bei präventiven Maßnahmen und Infektionsschutz, einschließlich Impfungen, Screening, Diagnose und Behandlung, genießen EU-Bürger:innen heute eine um bis zu 30 Jahre längere Lebenserwartung im Vergleich zu vor einem Jahrhundert. In den letzten 20 Jahren ist die Sterberate allein bei Krebs um 20 Prozent gesunken.

Die innovative pharmazeutische Industrie Europas ist mit ihren medizinischen Erfolgen auch eine bedeutende Säule der Wirtschaft geworden. Mit einem jährlichen Beitrag von 136 Milliarden Euro zum EU-Handelsüberschuss ist sie der führende innovative Sektor, der europaweit 840.000 Menschen beschäftigt und einen höheren Prozentsatz seines Umsatzes in europäische Forschung und Entwicklung investiert als jeder andere Hightech-Sektor, nämlich 42 Milliarden Euro im Jahr.

Ein innovatives Umfeld für die forschende Pharmaindustrie gewährleistet nicht nur den Zugang europäischer Patient:innen zu klinischen Studien, Präventions- und Behandlungsfortschritten, sondern hat auch erhebliche geopolitische Bedeutung. Ereignisse wie der Ukrainekrieg und die Covid-19-Pandemie haben verdeutlicht, wie gefährlich zu große außenwirtschaftliche Abhängigkeiten sein können.

In turbulenten Zeiten ist eine langfristige Strategie unerlässlich, besonders wenn die USA und China mit Subventionen, effizienteren bürokratischen Prozessen und niedrigeren Energiepreisen attraktive Märkte bieten. Europa steht im Wettbewerb mit diesen starken Akteuren, die in den letzten zwei Jahrzehnten aktiv in den Aufbau einer florierenden Forschungs- und Entwicklungslandschaft für Biopharmazeutika investiert haben. Europa muss diese starke Konkurrenz nicht fürchten, jedoch sollte es sich auch von der Annahme lösen, automatisch in allen Belangen führend zu sein. Hierzu bedarf es Politik, die die Herausforderungen der Zeit versteht und den Mut und die Mittel hat, sie zu gestalten. Wir sind überzeugt, dass Europa, genau dies kann oder anders gesagt: Das Beste kommt noch!

Um den innovativen Pharmastandort Europa zu stärken, spielen Wettbewerbsfähigkeit, Planbarkeit und Resilienz eine Rolle. Forschende Arzneimittelhersteller benötigen die Gewissheit, dass ihre risikoreichen Investitionen in Spitzenforschung in verlässliche Rahmenbedingungen hinein erfolgen.