Drucken
öffnen / schließen
Wenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an Facebook, Twitter oder Google in die USA übertragen und unter Umständen auch dort gespeichert. Näheres erfahren Sie hier: https://www.heise.de/ct/artikel/2-Klicks-fuer-mehr-Datenschutz-1333879.html

Der Beipackzettel im digitalen Zeitalter

Nachrichten, Lexika, Kontoauszüge: Was es früher auf Papier gab, ist heute online praktisch jederzeit und überall verfügbar. Dies ist nun auch für Gebrauchsinformationen zu Arzneimitteln möglich. Besser bekannt sind sie als Beipackzettel, die in jeder Arzneimittelpackung zu finden sind.

Eine Apothekerin hält eine Medikamentenpackung in der Hand und schaut gemeinsam mit einem männlichen Kunden auf dessen Handy-Display.

Gebrauchsinformation 4.0

Gebrauchsinformationen sind wichtig. Sie liefern den Patientinnen und Patienten Informationen über Ihre Medikamente, vor allem zu deren sicheren und korrekten Anwendung. Eine Voraussetzung dafür sind leicht nutzbare Arzneimittelinformationen. Genau daran wurde in dem europaweit einzigartig zusammengesetzten Projekt GI 4.0, gearbeitet. Das so entwickelte digitale System steht ab sofort allen zur Verfügung. Somit sind nun mehr und mehr Gebrauchsinformationen digital verfügbar - online bzw. über eine App. Diese sind immer aktuell, verlässlich und behördlich genehmigt.

Patientinnen und Patienten können nun digital nachlesen, was Sie über Ihre verschreibungspflichtigen Medikamente wissen müssen. Die über GI 4.0 angebotenen Gebrauchsinformationen sind kostenlos und werbefrei. Im Laufe der Projektphase wurden Gebrauchsinformationen von einer Vielzahl von Arzneimitteln eingestellt und sind somit jetzt online verfügbar. Dieses Angebot wird sich beständig vergrößern.

Die digitale Gebrauchsinformation hat eine Reihe von Vorteilen. Beispielsweise werden mit GI 4.0 Textänderungen, sobald sie durch die Zulassungsbehörden genehmigt sind, quasi in Echtzeit aktualisiert und wiedergegeben. Die digitale Gebrauchsinformation ist benutzerfreundlich gestaltet. So lässt sich die Schriftgröße bei Bedarf anpassen und Abbildungen können vergrößert werden. Die Inhalte sind klar gegliedert und können unkompliziert nach bestimmten Stichworten durchsucht werden. Sie lassen sich ausdrucken, als PDF herunterladen oder in der App speichern. Mit Hilfe der App kann zudem der 2D-Barcode, der auf der Arzneimittelpackung aufgedruckt ist, gescannt werden. So gelangt man in Sekundenschnelle zur gewünschten Information. Zudem können sich Nutzer die Texte mit einer Screenreader-Software bequem vorlesen lassen. Damit stehen Patientinnen und Patienten die aktuellen Informationen zu ihren Arzneimitteln jederzeit und überall zur Verfügung.

Und der bekannte Beipackzettel aus Papier? Er wird weiterhin in jeder Arzneimittelverpackung zu finden sein.

Hintergrund:

Hinter dem Projekt GI4.0 steht ein europaweit einzigartiges Konsortium aus Industrie, Behörden, Verbänden und Patienten. Darin vertreten sind mehrere Patientenvertretungen, Zulassungsbehörden, Apothekerorganisationen sowie Pharmaunternehmen und -verbände.

Koordiniert wird das seit 2016 tätige Konsortium vom Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), dem Bundesverband der pharmazeutischen Industrie (BPI) und der Rote Liste Service GmbH.

Die weitere technische Umsetzung sowie der weitere Ausbau von GI 4.0 wird durch die
Rote Liste Service GmbH verantwortet.