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Versorgungsprobleme in Deutschland durch Parallelhandel mit Medikamenten

Wegen der im EU-Vergleich sehr niedrigen Preise für innovative Arzneimittel in Deutschland kommt es zu Medikamentenabflüssen aus Deutschland. Es lohnt sich nämlich für Parallelhändler, die durch das AMNOG rabattierten Medikamente hier aufzukaufen und in großem Stil in anderen Ländern teurer zu verkaufen.

Grundsätzlich wird der wirtschaftliche Anreiz für Parallelhandel durch internationale Preisdifferenzen geschaffen, die es ermöglichen, ein Arzneimittel zu einem niedrigen Preis in einem Land zu erwerben und in einem anderen Land zu einem höheren Preis zu verkaufen. Preisunterschiede entstehen aus ganz unterschiedlichen Gründen. Häufig sind Preisdifferenzen bei innovativen Arzneimitteln das Resultat national unterschiedlicher Gesundheitssysteme ihrer verschiedenen Regelungen zur Erstattung von Arzneimitteln.

Seit 2013 mehr Anmeldungen für Parallelexport als für Parallelimport nach Deutschland

In Deutschland ist der pharmazeutische Hersteller verpflichtet, den Krankenkassen-Rabatt schon bei der Lieferung an den Großhandel bzw. an die Apotheke zu gewähren. So können Händler den AMNOG-Rabatt nutzen, um Arzneimittel ins europäische Ausland zu verkaufen. Daraus resultieren Versorgungsprobleme, weil solche Medikamente in der Behandlung hierzulande fehlen.

Versorgungsprobleme bei innovativen Arzneimitteln in Deutschland lassen sich vermeiden, wenn die beim AMNOG zwischen dem GKV-Spitzenverband und dem pharmazeutischen Hersteller vereinbarten Rabatte direkt und vertraulich mit den Krankenkassen abgerechnet werden - ohne den Umweg über den Großhandel und die Apotheke.

Diese Form der Rabattabwicklung ist auch in anderen europäischen Ländern üblich.