Epidemie schnell erklärt
Was versteht man unter einer „Epidemie“?
Von einer Epidemie spricht man, wenn in einer Region Krankheitsfälle in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe deutlich gehäuft auftreten. Meist handelt es sich um Infektionskrankheiten. Eine weitere Voraussetzung ist, dass dies in einem bestimmten zeitlichen und räumlichen Rahmen stattfindet. Wie groß die Zahl der Betroffenen einer Epidemie sein wird, hängt von einigen Faktoren ab, z.B. dem Typ des Erregers, der Zahl an Personen, die damit in Kontakt kommen sowie Zeitpunkt oder Ort des Auftretens.
Wie entstehen Epidemien?
Epidemien können entstehen, wenn ein Infektionserreger sich stark verändert oder erstmals vom Tier auf den Menschen überspringt. Inwieweit eine rasante Ausbreitung einer Krankheit dann erfolgt, hängt wiederum von vielen Aspekten ab, u.a.:
- der medizinischen Infrastruktur des Landes (z.B. Zahl und Ausstattung von Gesundheitseinrichtungen oder dem Ausbildungsniveau des Personals),
- dem Ernährungszustand,
- der Informationskultur und
- der Infrastruktur einer Region / eines Landes.
Für die Verhinderung oder zumindest Eindämmung einer Epidemie ist der Faktor „Zeit“ maßgeblich: Die frühe Entdeckung betroffener Personen, das Erkennen einer gefährlichen Infektion, die konsequente Anwendung von Vorbeugungsmaßnahmen wie Quarantäne und Hygiene, die richtige Diagnose bzw. Einschätzung der Situation und die korrekte Information der Bevölkerung können dazu beitragen, Epidemien frühzeitig in den Griff zu bekommen.
Wie kann man Epidemien entgegentreten?
Im Kampf gegen eine drohende Epidemie hilft am besten ein Bündel an aufeinander abgestimmten Maßnahmen. Entsteht eine Epidemie in einem strukturell schwachen Land, kann die Entsendung eines Epidemie-Präventionsteams in Abstimmung mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) helfen. Durch den kurzfristigen Einsatz vor Ort kann dieses Team die Lücke zwischen dem ersten Auftreten der Krankheit und dem Beginn nationaler und internationaler Gegenmaßnahmen überbrücken.
Eine Voraussetzung für den Erfolg einer solchen Maßnahme ist das gewachsene Vertrauen zwischen den Entwicklungsländern und den Partnerländern, wie z. B. Deutschland. Dabei kooperieren die Teams der Bundesministerien für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie für Gesundheit (BMG) mit Fachinstitutionen wie dem Robert-Koch-Institut (RKI) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Der Austausch mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) vervollständigt das Netzwerk zwischen den Akteuren.
Epidemie vs. Pandemie
Eine Epidemie ist zeitlich und örtlich begrenzt. Breitet sich der Erreger einer Krankheit nun auch über Ländergrenzen hinaus in viele weitere Länder und Kontinente aus, spricht man von einer „Pandemie“. Kurz gesagt: eine Pandemie ist eine globale Epidemie.
Was ist was?
Coronavirus: Es handelt sich um den Oberbegriff für eine Familie von Viren, die Menschen oder Tiere befallen. Die Erreger von SARS in den Jahren 2002/2003, MERS und zahlreichen Erkältungsformen zählen ebenfalls dazu.
SARS-CoV-2: Dieser sich aktuell weltweit verbreitende Erreger war bis dato unbekannt und erhielt seinen Namen erst im Februar 2020. Deshalb wurde und wird er in der Berichterstattung auch häufig „neuartiger Coronavirus“ genannt. Die Abkürzung steht für Severe Acute Respiratory Syndrome-Coronavirus-2.
Covid-19: Zum Glück erkrankt nicht jede Person, die sich mit SARS-CoV-2 ansteckt. Diejenigen, die nach einer Ansteckung mit dem neuen Erreger Symptome zeigen, leiden unter der Atemwegserkrankung Covid-19. Die Bezeichnung leitet sich ab von „Coronavirus -Disease“ und dem Jahr des ersten Auftretens, 2019.