Innovations-Bilanz 2010:
Ein Jahr der Medikamenteninnovationen
Berlin (vfa). "Wirksamer, zuverlässiger, mit weniger Nebenwirkungen - auch 2010 haben forschende Pharma-Unternehmen wieder zahlreiche Neuerungen auf den Markt gebracht. Viele Patienten bekommen dadurch nun eine verbesserte Therapie." Das erklärte Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), heute in Berlin. "24 Medikamente enthalten neue Wirkstoffe, mit denen vielen Patienten besser als bisher geholfen werden kann, beispielsweise bei Vorhofflimmern und bei einigen Krebsarten."
Sechs Medikamente mit neuen Wirkstoffen dienen der Behandlung seltener Erkrankungen, etwa des Osteosarkoms - einer Form von Knochenkrebs - oder Blutplättchenmangel. Als selten gelten Krankheiten, wenn weniger als einer von 2.000 EU-Bürgern daran leidet.
Zwei dieser Präparate mit neuen Wirkstoffen stammen aus Industrielabors in Deutschland: Das eine lindert starke chronische Schmerzen, das andere dient der Behandlung der schweren chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit (COPD).
Die 24 Medikamente mit neuen Wirkstoffen, die 2010 auf den Markt kamen, verteilen sich auf die folgenden Gebiete: Herz-Kreislauf-Krankheiten (3 Präparate), Krebs (3), Krankheiten des Nervensystems (3), diagnostische Bildgebung (3), Infektionskrankheiten (2), Knochenerkrankungen (2), Stoffwechselkrankheiten (2), Allergien (1), Atemwegserkrankungen (1), hämatologische Erkrankungen ohne Krebs (1), Krankheiten des Verdauungstraktes (1), urologische Erkrankungen (1), Fruchtbarkeitsstörungen (1). Eine Grafik und eine Tabelle dazu finden sich unter: https://www.vfa.de/pm20101221
Neue Medikamente auf Basis bewährter Wirkstoffe
2010 haben Pharma-Unternehmen zudem mehr als ein Dutzend Präparate eingeführt, bei denen bewährte Wirkstoffe auf neue Weise zum Einsatz kommen: So muss ein Medikament gegen Prostatakrebs dank neuer Verarbeitung nur noch zweimal statt viermal jährlich injiziert werden. Ein Medikament gegen Bluthochdruck kann als Trinklösung nun auch von jungen Patienten ab sechs Jahren eingenommen werden. Gegen Bluthochdruck und Diabetes kamen Präparate mit kombinierten Wirkstoffen heraus, die bisher einzeln eingenommen werden mussten.
Yzers Fazit: "Wieder haben sich die forschenden Pharma-Unternehmen mit ihren Neueinführungen auf die Behandlung schwerer Krankheiten konzentriert. Für jedes Medikament haben sie im Schnitt 12 Jahre Forschung und Entwicklung und 800 Millionen US-Dollar aufgewendet. Patienten haben davon allerdings nur etwas, wenn die neuen Medikamente sie auch erreichen. Nach wie vor ist die Innovationsgeschwindigkeit in Deutschland im internationalen Vergleich leider gering".
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 45 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 90.000 Mitarbeiter. Mehr als 17.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Die Pressekonferenzen des vfa - auch im Internet. Mehr dazu unter:https://www.vfa.de/onlinepk