Report
VFA-Report Lebensqualität 2006: Deutschland fällt im europäischen Vergleich deutlich zurück
Berlin (VFA). Die Lebensqualität der Deutschen hat sich im europäischen Vergleich deutlich verschlechtert. Zu diesem Ergebnis kommt der VFA-Report Lebensqualität 2006, der am heutigen Dienstag bei einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt wurde. Im Auftrag des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) hat das Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) in Kooperation mit dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) darin die Entwicklung der Lebensqualität in Deutschland untersucht. "Für die Verbesserung der Lebensqualität waren die Jahre zwischen 1995 und 2005 ein verlorenes Jahrzehnt", sagt Prof. Dr. Bernhard Ebbinghaus, Leiter des Arbeitsbereichs "Europäische Gesellschaften und ihre Integration" des MZES. Vier zentrale Bereiche standen dabei im Mittelpunkt der Betrachtung: Familie, Arbeit und Einkommen, Gesundheit sowie Integration und Partizipation.
Lebensqualität zunehmend durch Krankheit belastet
"Verglichen mit anderen europäischen Ländern hat Deutschland seinen Spitzenplatz in vielen Bereichen verloren und ist in der Lebensqualität gegenüber dynamischeren Gesellschaften zurückgefallen", fasst Prof. Ebbinghaus die Ergebnisse des VFA-Reports Lebensqualität zusammen. Die Ursachen hierfür sind vielschichtig: Die zunehmende Belastung durch Krankheiten gefährdet die Lebensqualität der Deutschen. Vor allem bei Frauen steigt zwar die Lebenserwartung, die Anzahl der beschwerdefreien Jahre hält damit aber nicht mehr Schritt. Die steigenden Krankheitszahlen stellen zusätzliche Anforderungen an das deutsche Gesundheitssystem. Ebbinghaus: "In Deutschland müssen erhebliche Anstrengungen unternommen werden, um bei dem Gesundheitszustand der Bevölkerung einen Platz in der Spitzengruppe europäischer Länder halten bzw. erreichen zu können." Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern weist das deutsche Gesundheitssystem erhebliche Modernisierungsdefizite auf. Die zunehmende soziale Ungleichheit bei der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung ist eine Folge. "Gesundheit ist ein zentraler Faktor für die Lebensqualität", sagt Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des VFA. "Die Ergebnisse des Reports lassen Zweifel an der medizinischen Versorgung der Patienten in Deutschland aufkommen. Wir können deshalb nur davor warnen, die Lage der Patienten durch die geplanten Reformen weiter zu gefährden."
Weniger Lebensqualität durch Massen- und Langzeitarbeitslosigkeit
Auch zunehmende Massen- und Langzeitarbeitslosigkeit ist ein Signal für eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität. "Deutschland erreicht nicht das EU-Ziel eines ausreichenden Beschäftigungsniveaus", erklärt Ebbinghaus. "Und ein Ausschluss vom Arbeitsleben wirkt sich zumeist auch negativ auf die Lebensqualität aus."
"Der VFA-Report hat gezeigt, dass die deutsche Gesellschaft vor der Aufgabe steht, verschiedene Modernisierungsrückstände aufzuholen, die einer positiven Entwicklung der Lebensqualität im Wege stehen", so Ebbinghaus. "Dies ist eine Aufgabe für alle zentralen Institutionen unserer Gesellschaft."
Die Verbesserung der Lebensqualität ist für den Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. und seine Mitgliedsunternehmen ein zentrales Anliegen. Cornelia Yzer: "Mit ihrer Forschungsarbeit und innovativen Arzneimitteln leisten die forschenden Pharma-Unternehmen einen zentralen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität. Der VFA-Report ist unseren Beitrag für eine gesellschaftspolitische Diskussion über die Lebensqualität in Deutschland."
Zu dieser Pressemitteilung sind weitere Dokumente abrufbar unter: https://www.vfa.de/pk20061121
Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 40 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 86.000 Mitarbeiter, darunter mehr als 15.000 in Forschung und Entwicklung.
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