Der VFA zum Kabinettsbeschluss zur Gesundheitsreform
Reformpolitik nach dem Motto: Augen zu und durch
Berlin (VFA). Zu dem im Bundeskabinett beschlossenen Gesetzentwurf zur Gesundheitsreform erklärt Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA): "Es muss verwundern, wenn das Bundesgesundheitsministerium vor der Anhörung zu seinem Referentenentwurf die beteiligten Verbände mit dem Argument lockte, nur wer dabei sei, könne noch etwas verändern. Der VFA war dabei, aber das Bundesgesundheitsministerium hat sich trotz guter Argumente offenbar nicht überzeugen lassen und im Arzneimittelteil des Entwurfs überhaupt nichts geändert. Offensichtlich herrscht im zuständigen Bundesministerium die Devise: Augen zu und durch!"
"Anders als in den Eckpunkten wird keine Kosten-Nutzen-Bewertung nach internationalen Standards festgeschrieben. Damit wird willkürlichen Beschneidungen der Versorgungsqualität Tür und Tor geöffnet. Und auch die geplanten Erstattungshöchstbeträge für innovative Medikamente verheißen nichts Gutes. Die Rechnung hierfür würde der Patient zahlen und zwar jetzt erstmals unbegrenzt. Denn galt bislang für Zuzahlungen des Patienten eine Belastungsgrenze, ist sie für Erstattungshöchstbeträge ausdrücklich nicht vorgesehen. Mit Maßnahmen, wie sie jetzt im Raum stehen, kommen wir im Arzneimittelsektor der staatlichen Rationierung ein gutes Stück näher", erklärt die Hauptgeschäftsführerin des VFA.
"Die meisten Experten sind sich einig, es wäre das Beste, bei der Gesundheitsreform komplett neu zu beginnen. Dazu scheint sich aber, trotz berechtigter Widerstände aus allen Bereichen des Gesundheitssystems, niemand durchringen zu können. Umso wichtiger ist es aber, dass in den parlamentarischen Beratungen die ursprünglich vereinbarten Eckpunkte zum Tragen kommen", so Yzer weiter.
Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 40 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 86.000 Mitarbeiter, darunter mehr als 15.000 in Forschung und Entwicklung.
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