Studie
Medizinische Innovationen bringen Einsparungen in Milliardenhöhe
Berlin (VFA). Durch Innovationen können im Gesundheitsbereich bis 2037 bis zu 1.400 Milliarden Euro eingespart werden. Das ist das Ergebnis der volkswirtschaftlichen Simulationsstudie "Gesundheitsentwicklung in Deutschland bis 2037" des Hamburgischen WeltWirtschaftinstituts (HWWI) im Auftrag des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA). "Die immense Herausforderung des demografischen Wandels könnte bei verbesserter Gesundheit in Deutschland ausgeglichen oder sogar überkompensiert werden," so Dr. Michael Bräuninger, Autor der Studie und Ressortleiter Wirtschaftliche Trends beim HWWI. Eine verbesserte Gesundheit ist durch Innovationen in der medizinischen Versorgung, Umwelt, Ernährung und im Lebenswandel zu erreichen. Dr. Wolfgang Plischke, Vorstandsvorsitzender des VFA, stellte heute den volkswirtschaftlichen Nutzen des medizinischen Fortschritts in den Vordergrund: "Die alternde Gesellschaft muss kein Schicksal sein, wenn wir uns darauf einstellen, auch im Alter produktiver zu sein. Innovationen im Gesundheitsbereich sind ein Schlüssel dazu", so Plischke.
Durch Innovationen 12,5% der drohenden volkswirtschaftlichen Kosten einsparen
Durch den demografischen Wandel drohen bis 2037 Kosten von bis zu 11,2 Billionen Euro im Gesundheitsbereich. Die Alterung der Gesellschaft ist daher die zentrale Herausforderung der nächsten 3 Jahrzehnte für Deutschland. Hierzu wurden die zukünftigen direkten Krankheitskosten sowie die indirekten Kosten berechnet, die beispielsweise durch Arbeitsausfälle entstehen. Je nach demografischer Entwicklung kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass bis 2037 insgesamt 910,7 Milliarden Euro bzw. 1,4 Billionen Euro eingespart werden können. Dies entspricht 8,1% bzw. 12,5% der gesamten Gesundheitskosten.
Die Erwerbsfähigkeit im Alter als zentraler Faktor
Zentrales Element der Simulationsstudie sind die Effekte einer verbesserten Gesundheit, die durch medizinische Innovationen auch im Alter zu erreichen ist. So kann die Gesundheit eines 60-jährigen in 30 Jahren der eines heute 55-jährigen entsprechen. Die volkswirtschaftliche Produktivität nimmt dann dramatisch zu, da weniger krankheitsbedingte Arbeitsausfälle entstehen. Die Studie knüpft an die aktuelle Debatte um das Rentenalter an: "Die Beschäftigungsquote der älteren Bevölkerungsgruppen liegt in Deutschland um nahezu ein Drittel unter der Quote in Dänemark, den USA oder Großbritannien. Das ist nicht nur für die Rentenkassen ein Problem. In den höher qualifizierten Berufsgruppen könnte es zu dramatischen Engpässen führen, wenn die Erwerbstätigkeit nicht auch durch eine verbesserte Gesundheit der älteren Bevölkerungsgruppen gesteigert wird", so Bräuninger.
Zukunftschancen einer produktiveren Gesellschaft
Innovationen stellen in doppeltem Sinne eine Zukunftschance dar: Die Gesellschaft wird insgesamt produktiver und die Gesundheitsbranche wird zur zentralen Zukunftsbranche. Plischke sieht in der verbesserten Gesundheit einer innovativen Gesellschaft die zentrale Bedingung für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland: "Vitalität und Produktivität sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Zunächst einmal ist es für jeden einzelnen eine Steigerung der Lebensqualität, wenn er länger gesund bleibt bzw. schwere Folgen seiner Erkrankungen verzögert werden. Wenn es uns gelingt, diese Vitalität auch für den Erwerbsprozess in der Wirtschaft zu nutzen, können wir die bedrohliche Floskel von der alternden Gesellschaft getrost über Bord werfen und künftig von einer nachhaltig produktiven Gesellschaft sprechen."
Die digitale Pressemappe finden Sie unter:
https://www.vfa.de/pk20070612
Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 45 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 95.000 Mitarbeiter. 16.500 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Die Pressekonferenzen des VFA - ab sofort auch im Internet. Mehr dazu unter: https://www.vfa.de/onlinepk