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Yzer: Ausgabensteigerungen sind medizinisch notwendig

Berlin (VFA). "Die Steigerung der Arzneimittelausgaben in der Gesetzlichen Krankenversicherung, die sich im Oktober ergeben hat, ist äußerst moderat - wenn man die Daten korrekt vergleicht. Zudem ergibt sie sich aus medizinischen Notwendigkeiten", erklärte Cornelia Yzer, die Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), heute mit Blick auf die aktuellen Marktzahlen. "Auf zweistellige Steigerungsraten kommt man nur, wenn man als Vergleichswert das Jahr 2004 heranzieht, das wegen der Sondereffekte des GKV-Modernisierungsgesetzes dafür gänzlich ungeeignet ist." Im Vergleich zum Monatsdurchschnitt 2003 hätten die Kassen hingegen in den ersten zehn Monaten dieses Jahres gerade einmal 1,8 Prozent mehr für Arzneimittel ausgegeben, stellte Yzer fest.

Außerdem komme niemand um die ehrliche Erkenntnis herum, dass Ausgabensteigerungen unvermeidbar seien angesichts der demografischen Entwicklung und wenn man das Ziel nicht aufgegeben will, den medizinischen Fortschritt allen Patienten zugänglich zu machen. Leider sei Deutschland aber auf vielen Therapiegebieten unterversorgt.

Als Beispiel führte die VFA-Hauptgeschäftsführerin an, dass heute in Deutschland nur 16 Prozent aller Alzheimer-Patienten leitliniengerecht behandelt würden. Dass die Zahl der Verordnungen in diesem Indikationsbereich im Jahr 2004 um 12,1 Prozent und in 2005 noch einmal um 15,1 Prozent angestiegen ist, sei also eine dringende Notwendigkeit.

Yzer verwies als weiteres Beispiel auf die seit wenigen Jahren zur Verfügung stehenden innovativen Arzneimittel mit monoklonalen Antikörpern zur Behandlung von Brustkrebs und Darmkrebs. Auch hier sei unstrittig, dass sämtliche Verordnungen medizinisch eindeutig notwendig seien. Ausgabensteigerungen bei dieser Arzneimittelgruppe von 30 Prozent in 2004 und 104 Prozent in 2005 seien daher Folge des Fortschritts in der Krebstherapie und nicht Zeichen eines sorglosen Umgangs mit Mitteln der Solidargemeinschaft.

"Die Ausgaben können außerdem doch wohl kaum unverändert bleiben, wenn in Deutschland jedes Jahr beispielsweise rund 700.000 Diabetiker mehr zu versorgen sind", fügte Yzer hinzu. "Für jeden Versicherten werden von der GKV im Durchschnitt weniger als 30 Euro pro Monat für Arzneimittel ausgegeben. Wenn dieser Betrag um rund 50 Cent steigt, damit Kranke erstmalig oder besser als bisher behandelt werden können, ist das eine solidarische Verpflichtung der Gesetzlichen Krankenversicherung."



Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 39 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 86.000 Mitarbeiter, darunter mehr als 14.500 in Forschung und Entwicklung.



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