Der VFA zum Expertengutachten des BMG
Wissenschaftler zeigen IQWiG Verbesserungsbedarf auf
Berlin (VFA). Der vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) einberufene Expertenrat zur Kosten-Nutzenbewertung kommt in einem gestern vorgelegten Gutachten zu dem Ergebnis, dass die vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bislang durchgeführten Bewertungen zum Teil von verdeckten Wertentscheidungen geprägt seien, die im Sinne der Verfahrenstransparenz offen gelegt werden müssten. Nur über einen frühzeitigen Dialog mit Fachgesellschaft, Patienten und Industrie sei ein konstruktiver Verfahrensablauf möglich, der am besten mit einem Scoping-Workshop starte.
Dazu erklärt Dr. Steffen Wahler, Geschäftsführer Gesundheitsökonomie beim Verband Forschender Arzneimittelhersteller: "Die Öffentlichkeit ist es nach meiner Einschätzung leid, ständig vom Verfahrensstreit um das IQWiG zu hören. Es ist höchste Zeit, dass das IQWiG die goldene Brücke überschreitet, die ihm durch die Gesundheitsreform gebaut wurde und zügig zu einer Bewertungsarbeit findet, die internationalen Standards gerecht wird. Ich hoffe, dass man in Köln den Ball des Expertenrates des BMG aufnimmt und endlich für eine methodische Befriedung der eigenen Arbeit sorgt."
Hintergrund: Das Gutachten "Kommentierende Synopse der Fachpositionen zur Kosten-Nutzenbewertung für Arzneimittel" wurde im Auftrag des BMG von einer fünfköpfigen Expertengruppe erstellt: G. Antes, Freiburg; K.-H. Jöckel, Duisburg-Essen; T. Kohlmann, Greifswald; H. Raspe, Kiel; J. Wasem Duisburg-Kiel.
Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 45 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 95.000 Mitarbeiter. 16.500 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Die Pressekonferenzen des VFA - ab sofort auch im Internet. Mehr dazu unter:https://www.vfa.de/onlinepk