Impfstoff-Forschung:
Forschungserfolg gegen Malaria
Berlin (vfa). Ein medizinischer Meilenstein scheint in greifbare Nähe gerückt: ein Impfstoff für Kinder in Malariagebieten. Das machen neue Ergebnisse mit dem experimentellen Malaria-Impfstoff RTS,S deutlich, die heute vom New England Journal of Medicine online veröffentlicht wurden (www.nejm.com).
"Dies ist ein großartiger Erfolg der industriellen Pharmaforschung; und es ist ein Erfolg ihrer langfristigen Zusammenarbeit mit Institutionen und Einrichtungen, die wie sie den Geißeln der Menschheit die Stirn bieten wollen." So kommentierte heute Birgit Fischer, die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), die Resultate. Man müsse sie vor dem Hintergrund sehen, dass zuvor mit anderen experimentellen Malaria-Impfstoffen überhaupt keine Schutzwirkung erzielt wurde.
Die meisten der jährlich rund 650.000 Todesopfer der Malaria sind Säuglinge und Kleinkinder in Gebieten, wo die Krankheit heimisch ist. Für sie gibt es bislang keinen medizinischen Schutz. Deshalb konzentrieren sich der Hersteller von RTS,S und seine Partner - darunter die Bill and Melinda Gates Foundation - auf diese Altersgruppe, genauer: auf Kinder im Alter von 1,5 bis 3 Monaten und von 5 bis 17 Monaten. Die heute publizierten Daten einer großen Studie in Afrika zeigen, dass die Impfung bei der jüngeren Altersgruppe das Risiko einer schweren Malaria um ein Drittel senken konnte. Schon 2011 war publiziert worden, dass er bei den älteren Kindern das Risiko sogar halbiert.
"Mit Neuentwicklungen wie dieser leisten die forschenden Pharma-Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit weltweit", so Fischer. "Denn jede Impfung schützt nicht nur den Geimpften, sondern auch sein Umfeld. Impfungen zählen damit zu den effizientesten Mitteln der Gesundheitsversorgung." Das gilt auch für das vorhandene Impfstoff-Sortiment, mit dem man sich allein schon vor mehr als 25 Infektionskrankheiten schützen kann.
"Zugleich arbeiten Pharmafirmen bereits an Malaria-Impfstoffen mit weiter verbesserter Schutzwirkung", so Fischer abschließend, "und auch zur Prävention weiterer Krankheiten melden sie Fortschritte." So befindet sich ein Impfstoff gegen Hirnhautentzündung durch B-Meningokokken im Zulassungsverfahren; bisher gibt es davor keinen Schutz. Ein anderer Impfstoff konnte in einer abschließenden klinischen Studie vor drei Stämmen des Dengue-Virus schützen. Daneben werden unter anderem Impfstoffe gegen Tuberkulose, Darminfektionen durch Clostridium difficilesowie Lungen-, Wund- und Harnwegsinfektionen durch Pseudomonas erprobt.
Eine Abbildung von Malaria-Erregern und einen Überblick über die Impfstoff-Projekte forschender Pharma-Unternehmen finden sich unter: www.vfa.de/pm20121109
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 45 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 85.000 Mitarbeiter. Mehr als 17.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Folgen Sie uns auf Twitter: www.twitter.com/vfapharma