Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung adressiert Bedeutung translationaler Forschung
- Bundesregierung setzt Rahmen für Gesundheitsforschung der kommenden zehn Jahre
- Potenzial der Digitalisierung soll für Gesundheit ausgeschöpft werden.
- Forschung führt nur zu Versorgung, wo Produkte honoriert werden
Berlin (vfa). Das Bundeskabinett hat heute das "Rahmenprogramm Gesundheitsforschung" verabschiedet. Es umreißt, auf welchen medizinischen Gebieten großer, bisher nicht gedeckter Bedarf gesehen wird und Forschungseinrichtungen, Großkliniken und auch Unternehmen in den nächsten zehn Jahren staatliche Förderung erhalten sollen, um den Patienten besser helfen zu können.
Dazu sagt Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa): "Die Bundesregierung hat anerkannt und unterstützt, dass für raschen Fortschritt in der medizinischen Versorgung eine gute Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft, Zulassungsbehörden, Ärzten und Patienten wesentlich ist. Indem sie die Translation ebenso fördert wie die Grundlagenforschung, tut sie viel, damit neue Erkenntnisse rasch in Verbesserungen bei Prävention und Therapie vieler Krankheiten umgesetzt werden können. Zu Recht will die Regierung auch das Potenzial der Digitalisierung für Gesundheitsfortschritte ausschöpfen. Gelingen kann das allerdings nur, wenn die Verknüpfung, Verfügbarkeit und Nutzung medizinischer Daten hierzulande zügig einen klaren und forschungsfreundlichen Rahmen erhält. Wichtige Säulen dafür sind die verbindliche Anwendung international anerkannter und genutzter Datenstandards und Profile sowie die rasche Etablierung von forschungskompatiblen ePatientenakten."
Mit dem Rahmenprogramm legt die Bundesregierung unter anderem Schwerpunkte bei der Krebsbekämpfung (mit der "Nationalen Dekade gegen Krebs"), beim Zusammenspiel von Lebens- und Technikwissenschaften (mit der Agenda "Von der Biologie zur Innovation") und der Erforschung psychischer Erkrankungen. Weitere Schwerpunkte setzt sie bei der personalisierten Medizin, neuen Therapien für Kinder, der Stärkung der Versorgungsforschung und der Entwicklung von Impfstoffen und anderen Arzneimitteln. Die nationale und globale Eindämmung gefährlicher Infektionskrankheiten sowie Maßnahmen gegen multiresistente Bakterien sind ihr ein besonderes Anliegen.
Dazu Fischer: "Infektionsforschung ist wichtig. Damit aber multiresistenten Keimen und Epidemien mit neuen Antibiotika und Impfstoffen begegnet werden kann, ist mehr als Forschungsförderung nötig. Dafür braucht es auch industrielles Investment. Das aber werden Hersteller nur aufbringen können, wenn sie - anders als heute - auch die Aussicht auf eine faire Erstattung solcher Produkte haben."
Finanzvolumen des Rahmenprogramms
Das im Januar 2019 anlaufende Rahmenprogramm Gesundheitsforschung ist in die Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung eingebettet. In die Gesundheitsforschung gehen jährliche Mittel von 2,5 Milliarden Euro, 2,0 Milliarden Euro aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und weitere 500 Millionen Euro aus anderen Ministerien für Projektförderung, institutionelle Förderung und Ressortforschung.
Weitere Informationen
- zum Rahmenprogramm Gesundheitsforschung: https://www.bmbf.de/de/forschen-fuer-ein-gesundes-leben-7441.html
- zum Pharmaforschungsstandort Deutschland:
- https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/forschungsstandort-deutschland
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 43 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland mehr als 80.000 Mitarbeiter. Mehr als 16.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Folgen Sie uns auf Twitter: www.twitter.com/vfapharma