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Kindermedikamente: Forschende Arzneimittelhersteller begrüßen Ausgestaltung der geplanten EU-Verordnung

Berlin (VFA). "Von dieser europäischen Neuregelung kann ein wichtiger Impuls ausgehen für die dringend erforderliche Entwicklung von Kinderarzneimitteln", erklärte Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) heute in Reaktion auf die erste Lesung eines entsprechenden Verordnungsentwurfs im Europäischen Parlament. "Hersteller werden verpflichtet, Arzneimittel zusätzlich für Kinder zu entwickeln, erhalten aber im Gegenzug für ihren hohen Forschungsaufwand eine sechsmonatige Verlängerung des Schutzes vor Nachahmung ihres Präparats. Durch ein vergleichbares Anreizsystem werden in den USA seit Jahren viele Projekte für Kinder angestoßen. Gut, dass Europa jetzt nachzieht."

Yzer wies darauf hin, dass die Arzneimittelhersteller bereits heute jährlich etwa 20 bis 25 Arzneimittel für Kinder auf den Markt bringen. Aber es gebe dennoch Lücken in der Kinderapotheke: "Insbesondere bei Krankheiten, die bei Kindern nur sehr selten vorkommen, wie beispielsweise Rheuma oder Altersdiabetes, sind klinische Studien nur sehr schwierig durchzuführen und mit hohem Aufwand verbunden. Dazu kommt, dass zumeist getrennte Studien für vier bis fünf verschiedene Alterstufen erforderlich sind. Dies macht Kinderstudien oft teurer als Studien für Erwachsene. Zudem müssen oft noch kindgerechte Darreichungsformen entwickelt werden, zum Beispiel Zäpfchen oder Trinklösungen statt Tabletten."

Der Verordnungsentwurf wird jetzt dem Rat der Gesundheitsminister zugeleitet, der diesen voraussichtlich noch im Herbst verabschieden wird. Die endgültige Verabschiedung durch das Europäische Parlament und den Ministerrat ist für den Herbst 2006 zu erwarten.

Der VFA hat auf seiner Website eine Liste der für Kinder seit 2001 zugelassenen Arzneimitteln publiziert: https://www.vfa.de/kinder

Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 38 weltweit führenden Herstellern und ihren fast 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 85.000 Mitarbeiter, darunter 14.500 in Forschung und Entwicklung.