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Forschende Arzneimittelhersteller legen "Prognose 2001" vor

Statement von Cornelia Yzer

"Die forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland setzen mehr denn je auf Innovationen." Das betonte Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), heute bei der Vorstellung der "Prognose 2001" des Verbandes. Die Umfrage unter den VFA-Mitgliedsunternehmen zu den Erwartungen im neuen Jahr zeige einen klaren Trend auf: "Mehr neue Wirkstoffe dürften im nächsten Jahr zur Zulassung gebracht werden, die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sollen weiter erhöht und die Zahl der Arbeitsplätze erneut ausgebaut werden", erklärte Yzer heute in Berlin.

In fast allen Bereichen erwarten die forschenden Arzneimittelhersteller für 2001 bessere Ergebnisse als für das laufende Jahr prognostiziert worden waren. Der überwiegende Teil der Unternehmen - rund 87 Prozent (87,1) - rechnet mit Umsatzsteigerungen. Die meisten gehen von einem leichten (41,9 Prozent) bis mittleren (35,5 Prozent) Zuwachs aus. Lediglich knapp 13 Prozent (12,9) erwarten unveränderte oder rückläufige Umsätze. Im vergangenen Jahr waren dies noch etwas mehr als ein Viertel der Unternehmen (26,5 Prozent).

Steigenden Umsatz erwarten die befragten Unternehmen vor allem durch neue innovative Produkte. Im nächsten Jahr ist die Einführung von 81 innovativen Arzneimitteln geplant. "Wir liegen damit ein gutes Stück über der Prognose des vergangenen Jahres. Das ist ein wichtiger Indikator für das große Entwicklungspotenzial der Branche", bewertete die VFA-Hauptgeschäftsführerin die Zahlen. Vor Jahresfrist waren 56 Innovationen vorgesehen.

Die meisten Innovationen sind neue, chemisch definierte Wirkstoffe (NCEs): Hier sind 37 Einführungen geplant. Für das Jahr 2000 waren es 34. Verdoppeln soll sich die Zahl der neuen Wirkstoffe auf bio-beziehungsweise gentechnologischer Basis (NBEs) - von sechs (für 2000) auf zwölf.

Der Schwerpunkt der geplanten Neueinführungen liegt bei Wirkstoffen gegen die großen Gesundheitsprobleme und Volkskrankheiten. Jede fünfte Innovation fällt in das Gebiet Infektionskrankheiten, darunter HIV-Infektionen. Weitere Schwerpunkte sind Diabetes, Krebs, Erkrankungen der Atmungsorgane (insbesondere Asthma) und Erkrankungen des Zentralnervensystems (darunter Multiple Sklerose und Alzheimer).

Die VFA-Hauptgeschäftsführerin unterstrich: "Die Biotechnologie ist eine unverzichtbare Schlüsseltechnologie bei der Suche nach neuen und besseren Medikamenten. Für die damit verbundenen enormen Investitionen brauchen wir verlässliche Rahmenbedingungen." In Zukunft werde überhaupt kein neues Medikament mehr auf den Markt kommen, an dessen Entwicklung die molekulare Biotechnologie nicht beteiligt sei.

Mit Blick auf die derzeitige Diskussion um die EU-Biopatentrichtlinie warnte Yzer davor, die Ergebnisse einer erfolgreichen Aufholjagd der vergangenen Jahre aufs Spiel zu setzen: "Die Mitgliedsunternehmen des VFA setzen darauf, dass die Bundesregierung endlich der von ihr proklamierten Standortpolitik zur Stärkung des Biotech-Standortes Deutschland deutliche Konturen gibt."

Die forschenden Arzneimittelhersteller werden 2001 die Aktivitäten für Forschung und Entwicklung in Deutschland ausweiten. Drei Viertel der befragten Unternehmen (74,2 Prozent) wollen ihre F&E-Aufwendungen verstärken, fast 13 Prozent (12,9) sogar stark. Große Bedeutung hat weiterhin das Engagement im Ausland. Auch an den ausländischen Standorten will die überwiegende Zahl der Unternehmen (84,6 Prozent) die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung weiter ausweiten. Eine zunehmende Rolle spielt inzwischen die Bio- und Gentechnologie: Ein Drittel der Unternehmen (33,3 Prozent) plant eine deutliche Erhöhung der F&E-Aufwendungen in diesem Sektor.

"Diese Aktivitäten wirken sich positiv für Beschäftigungssituation am Pharmastandort Deutschland aus. Wir haben hier eine stabile Basis, die sich leicht verbessert", erklärte Yzer. Mehr als ein Drittel der Unternehmen (36,4 Prozent) sieht vor, die Beschäftigtenzahl zu erhöhen. Nur etwa 15 Prozent (15,2) wollen Arbeitsplätze abbauen.

Insgesamt erwarten die meisten Unternehmen aber nur ein eher mäßiges Umsatzwachstum, da Produkte, die lange Jahre auf dem Markt sind, durch den Generika-Wettbewerb und Festbetragsabsenkungen an Umsatz verlieren. "Ein weiterer Grund für zurückhaltende Erwartungen sind die Steigerungen bei den Parallelimporten, die den Umsatz auch bei den neuen Produkten schmälern", sagte Yzer. Allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres stieg der Umsatz bei den Parallelimporten um 52 Prozent.

Die Arzneimittelpreise dürften indes weiterhin stabil bleiben. Rund 28 Prozent (28,1) der VFA-Mitgliedsunternehmen rechnen mit einem moderaten Anstieg. Mehr als 37 Prozent (37,5) gehen dagegen von rückläufigen Preisen aus. "Insgesamt wird der Trend aus diesem und den vergangenen Jahren fortgeschrieben", erläuterte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes. Bei den Apothekenverkaufspreisen im GKV-Arzneimittelmarkt gab es bis Oktober mit 0,8 Prozent eine leichte Steigerung zum Vorjahreszeitraum. Yzer: "Damit liegen die aktuellen Arzneimittelpreise weiterhin unter dem Niveau von 1993. Im europäischen Vergleich befindet sich Deutschland bei den Arzneimittelpreisen im unteren Drittel." Die Umsätze sind bis einschließlich Oktober um 5,5 Prozent auf 25,4 Mrd. DM (zu Herstellerabgabepreisen) gestiegen. Die Zahl der abgesetzten Packungen blieb mit 1,33 Mrd. konstant.

Die für 2001 geplanten Festbetragsabsenkungen kritisierte die VFA-Hauptgeschäftsführerin als "unfreundlichen Akt": "Es ist falsch, dass die Spitzenverbände der GKV sich mit ihrem Vorstoß nicht bis zum Frühjahr zurückhalten und die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes abwarten, ob das Instrument der Festbeträge überhaupt rechtmäßig ist. Dies hätte meines Erachtens auch die Bundesgesundheitsministerin gewährleisten müssen." Das Preisniveau im Festbetragsmarkt sei ohnehin rückläufig. "Diese Schraube lässt sich nicht endlos weiterdrehen", betonte Yzer. Der Kellertreppeneffekt der Festbetragsfestsetzungen gehe nunmehr an die Substanz.

Das Exportgeschäft wird in der Branche nicht mehr ganz so optimistisch gesehen wie in den Vorjahren. Zwar rechnen immer noch zwei Drittel der Unternehmen mit einem wachsenden Auslandsumsatz. Mit 32 Prozent kann sich fast ein Drittel jedoch keine Steigerung mehr vorstellen. Vier Prozent erwarten sogar einen deutlichen Rückgang. Für 2000 konnte bis August ein Exportüberschuss von sieben Mrd. DM erzielt werden.

"Die forschenden Arzneimittelhersteller setzen auch 2001 auf Innovationen. Das ist gut für die Patienten. Das ist gut für das Gesundheitswesen. Das ist gut für den Wirtschaftsstandort Deutschland", erklärte Yzer abschließend.

Zur "Prognose 2001" der forschenden Arzneimittelhersteller gibt es die Infografik Nr. 302 1200 zum honorarfreien Abdruck als Datei (s/w oder farbig) zu beziehen bei imu-infografik, Tel. 0201/ 8403011 oder E-Mail: imuinfo@aol.com

Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an:
Marc Rath
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Cornelia Yzer
Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller

Pressekonferenz
"Prognose 2001"
des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller e.V.
Berlin, 19. Dezember 2000


Die Lage ist ernst, aber wir sind zuversichtlich - so blicken die forschenden Arzneimittelhersteller auf das Jahr 2001. Während die Gesundheitspolitik in Deutschland auf der Stelle tritt, streben die Mitgliedsunternehmen des VFA nach vorn: Die forschenden Arzneimittelhersteller prognostizieren für das nächste Jahr einen weiteren Innovationsschub, mit dem sie auf den zunehmenden Bedarf für innovative Arzneimittel gegen schwerwiegende und lebensbedrohliche Krankheiten reagieren wollen.

Die Branche setzt mehr denn je auf Innovationen

Unsere nunmehr schon traditionelle Umfrage unter den VFA-Mitgliedsunternehmen für eine Prognose zum neuen Jahr zeigt einen klaren Trend auf. Die forschenden Arzneimittelhersteller setzen mehr denn je auf Innovationen:

Unsere Mitglieder und ihre Standorte

Unsere Mitglieder und ihre Standorte

Die Mitglieder des vfa repräsentieren mehr als zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 102.000 Mitarbeiter:innen.
Rund 21.000 davon sind für die Erforschung und Entwicklung von Arzneimitteln tätig. Allein in Deutschland investieren die forschenden Pharma-Unternehmen jährlich 9,6 Mrd. Euro in die Arzneimittelforschung für neue und bessere Medikamente. Dies entspricht etwa 42 Millionen Euro pro Arbeitstag.