Digitalgesetz birgt finanzielle Risiken
- Anhörung im Gesundheitsministerium
- Ausweitung für digitale Gesundheitsanwendungen
- Neue Kosten für Anbieter
Morgen findet die Anhörung des Gesundheitsministeriums zum Digitalgesetz statt. Es soll für eine stärkere Nutzung digitaler Lösungen (wie der elektronischen Patientenakte oder von Gesundheitsanwendungen) in der Medizin sorgen. Dazu sagt vfa-Präsident Han Steutel vorab:
„Endlich stellt der Gesetzgeber die Weichen, damit es mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen weitergehen kann. Dabei kommt der elektronischen Patientenakte eine Schlüsselrolle zu. Ihre nutzerfreundliche Ausgestaltung und die rasche Befüllung mit verwertbaren Daten werden entscheidend sein. Aber auch bei digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) für Patientinnen und Patienten muss sich etwas tun. Deshalb ist es jetzt genau das richtige Signal, eine weitere sogenannte Risikoklasse (IIb) für sie zu öffnen.“
„In den Details des Gesetzes zeigt sich aber, dass dem insgesamt noch kleinen Markt der digitalen Gesundheitsanwendungen zu hohe Kosten aufgebürdet werden sollen. Die geplante erfolgsabhängige Vergütung wird Instrumente zur Erfolgsmessung nach sich ziehen, die sich nicht für jeden Marktteilnehmer finanzieren lassen. Ein Markt, der zwischen September 2020 und September 2022 nur 55 Millionen EUR an Kassenleistungen ausmachte, verträgt solche Maßnahmen nicht,“ so Steutel weiter.
Der vfa-Präsident wünscht sich, dass der Gesetzgeber auf den letzten Metern alle geplanten Regelungen noch einmal hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf eine noch junge und wachsende Branche überprüft, damit nicht nur ein Aufbruch- sondern auch ein Wachstumssignal ausgesendet wird.
Hinweis für die Redaktionen: Die Stellungnahme des vfa zum Digitalgesetz wird ab morgen 8:00 Uhr unter https://www.vfa.de/de/wirtschaft-politik/stellungnahmen abrufbar sein.
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 48 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland ca. 94.000 Mitarbeiter:innen. Rund 21.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.
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