Zum Tag gegen den Schlaganfall am 10. Mai
Pharmaforscher entwickeln besseren Schutz vor Schlaganfällen
Berlin (vfa). "Jeden Tag kommen in Deutschland 75 Menschen durch einen Schlaganfall zu Tode. Viele weitere tragen Behinderungen davon. Deshalb arbeiten forschende Pharma-Unternehmen mit hoher Dringlichkeit an neuen Medikamenten, die das Risiko eines Schlaganfalls senken oder seine Behandlung verbessern können. Sieben davon könnten schon bis Ende 2013 die Zulassung erhalten." Das erklärte Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen vfa, heute mit Blick auf den Tag gegen den Schlaganfall am 10. Mai.
Fünf der kommenden Medikamente werden speziell für Patienten mit Vorhofflimmern erprobt - denn Patienten mit dieser Herzfunktionsstörung haben ein deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko. Bislang müssen sie deshalb meist täglich sogenannte "Blutverdünner" einnehmen: Tabletten mit Wirkstoffen vom Typ Vitamin-K-Antagonisten aus den 1940er Jahren. Allerdings wirken sie erst Tage nach der Einnahme, und ihre Dosierung muss wöchentlich mit einem Gerinnungstest überprüft und gegebenenfalls angepasst werden - andernfalls drohen Blutungen oder Schlaganfälle durch zu starke bzw. zu geringe Gerinnungshemmung. Die Dauerbehandlung mit diesen "Blutverdünnern" ist deshalb aufwändig für Patient und Arzt und verursacht auch Kosten jenseits der Arzneimittelausgaben.
Die neuen Gerinnungshemmer, die sich ebenfalls schlucken lassen, wirken hingegen sofort und erfordern keine regelmäßigen Tests mehr. Studienergebnisse beim fortgeschrittensten Projekt deuten darauf hin, dass sich damit sogar die Zuverlässigkeit der Vorbeugung steigern lässt. Nach erfolgreichem Abschluss der Studien dürften diese Präparate bald für die Schlaganfallverhütung zugelassen werden und das Leben von Risikopatienten vereinfachen und sicherer machen.
Auch bei der Behandlung von Schlaganfällen, die auf Blutgerinnsel im Gehirn zurück zu führen sind, besteht Hoffung auf Fortschritt. Nachdem das Zeitfenster für eine medikamentöse Gerinnselauflösung in den letzten Jahren schon von drei auf 4,5 Stunden erweitert werden konnte, werden nun neue Medikamente erprobt, die eine weitere Ausdehnung auf bis zu neuen Stunden ermöglichen sollen.
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 45 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 90.000 Mitarbeiter. Mehr als 17.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Die Pressekonferenzen des vfa - auch im Internet. Mehr dazu unter:https://www.vfa.de/onlinepk