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vfa präsentiert umfassende Studie zur Frauengesundheit

Berlin (VFA). Bei Brustkrebs werden in den nächsten fünf Jahren die größten Therapiefortschritte unter allen frauenspezifischen Krankheiten erreicht. Diese Einschätzung äußerten führende Medizinexperten in einer aktuellen Studie zum Thema "Frauengesundheit", die das Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité im Auftrag des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) durchgeführt hat. Befragt wurden 150 Experten aus Wissenschaft und Pharmaindustrie.1"Den medizinischen Fortschritt erhoffen sich die Experten vor allem durch neue zielgerichtete Krebsmedikamente und verbesserte Chemotherapeutika", sagte Prof. Dr. Ursula-Friederike Habenicht, Leiterin der Forschungsabteilung Gynäkologie und Andrologie der Schering AG, bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin.



Brustkrebs: Neue Generation "kluger" Krebsmedikamente

Die Erkrankungszahlen bei Brustkrebs werden weiter ansteigen, davon sind 76 Prozent der Experten überzeugt. Als Gründe werden z.B. zunehmendes Alter, Kinderlosigkeit oder späte Schwangerschaften genannt. Dennoch zeigen sich die Experten optimistisch: 94 Prozent der Spezialisten gehen von Therapiefortschritten bei Brustkrebs innerhalb der nächsten fünf Jahre aus; und diese könnten zu einer längeren Lebenszeit und einem Gewinn an Lebensqualität führen. "Es gibt verschiedene innovative Ansätze in unterschiedlichen Phasen der Entwicklung. Dazu gehören so genannte kluge Krebsmedikamente, die den Tumor gezielt angreifen und gesundes Gewebe schonen", erklärte Prof. Habenicht. Insgesamt befinden sich derzeit 15 neue Medikamente der VFA-Mitgliedsunternehmen gegen Brustkrebs in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium, d.h. in der Erprobung mit Patiententinnen2 oder im Zulassungsverfahren.



Rückgang von Gebärmutterhalskrebs durch Schutzimpfungen erwartet

Gegen Gebärmutterhalskrebs haben Pharmaforscher Impfungen entwickelt, die vor Infektionen mit humanen Papillomaviren, den Auslösern von Gebärmutterhalskrebs, schützen sollen. Sie könnten 2007 verfügbar werden. 85 Prozent der befragten Experten sehen großes Potenzial darin, durch diese Impfstoffe in Zukunft die Gebärmutterhalskrebsrate zu senken. Zudem werden nach Meinung der Experten Früherkennungsuntersuchungen eine große Rolle spielen. 70 Prozent der Experten rechnen bereits in den nächsten zehn Jahren mit einem Rückgang der Neuerkrankungszahlen.



45 Jahre nach der Anti-Baby-Pille

Vor 45 Jahren, am 1. Juni 1961, wurde die erste Anti-Baby-Pille in Deutschland eingeführt. Seither haben Pharmaforscher die hormonelle Empfängnisverhütung für Frauen immer weiter entwickelt und verbessert. An anderen Verhütungsmethoden - auch nicht-hormoneller Natur - wird ebenfalls geforscht. Allmählich nimmt auch die hormonelle Verhütung für Männer konkrete Formen an. Ein Drittel der Experten misst der so genannten "Pille für den Mann" große Bedeutung bei und erwartet hiervon in den nächsten zehn Jahren die größten Fortschritte in Sachen Verhütung. "Zum ersten Mal werden hormonelle Verhütungsmittel für Männer entwickelt", erklärte Prof. Habenicht. Die "Pille für den Mann" (in Form eines Implantats und einer Injektion) wird aktuell auf Zuverlässigkeit und Sicherheit in einer groß angelegten klinischen Studie in Europa getestet, auch in Deutschland.



Volkskrankheiten bei Frauen weiter auf dem Vormarsch

Neben frauenspezifischen Erkrankungen wurden die Experten auch zu Krankheiten befragt, die bei Frauen häufiger vorkommen als bei Männern oder die bei ihnen einen schwereren Verlauf nehmen. Nach Prognosen der Spezialisten werden in den nächsten zehn Jahren immer mehr Frauen an Diabetes Typ 2 (86 Prozent der Experten), koronarer Herzkrankheit (80 Prozent), Depressionen (76 Prozent) oder Schlaganfall (73 Prozent) erkranken. Als Gründe für diese Entwicklung werden im Falle der Depressionen steigende psychische Belastungen und gesellschaftliche Einflüsse genannt. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes sind nach Meinung der Experten zunehmende Lebenserwartung und ungesunde Lebensweise die Hauptursachen.



Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Hoffnung auf neue Medikamente und bessere Versorgungsstrukturen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind bei Frauen die Todesursache Nummer 1. Wenn es um eine bessere Behandlung der koronaren Herzkrankheit und des Schlaganfalls geht, ist die große Mehrzahl der Experten durchaus optimistisch: 92 Prozent bzw. 85 Prozent erwarten in den nächsten fünf Jahren Fortschritte in der Behandlung. Dabei versprechen sie sich auch Erfolge in puncto Lebensverlängerung. "Beim Schlaganfall zeigen die Umfrageergebnisse zwei große Chancen: Erstens werden immer bessere Medikamente zur Auflösung von Blutgerinnseln entwickelt. Zweitens profitieren Patientinnen von effizienteren Versorgungsstrukturen, so genannten Stroke Units. Beides muss zusammen kommen, damit Patientinnen innerhalb kürzester Zeit bestmöglich versorgt werden. Denn beim Schlaganfall zählt jede Minute", sagte Prof. Dr. Stefan N. Willich, Direktor des Institutes für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité Berlin.



Jeder zweite Experte: Alzheimerpatientinnen sind schlecht versorgt

Während Brustkrebspatientinnen nach Meinung von 91 Prozent der Experten derzeit medizinisch gut versorgt sind, offenbart die Umfrage bei Alzheimer Versorgungslücken. Jeder zweite Experte schätzt die Versorgungssituation von Alzheimerpatientinnen und damit den Zugang zu neuen Medikamenten als schlecht ein.3 "Ein Fortschritt, der die Patienten nicht erreicht, heilt keine Krankheit und verbessert die Lebensqualität der Betroffenen nicht", kommentierte Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des VFA, die Ergebnisse. Sie verwies auf weitere Krankheiten wie rheumatoide Arthritis, bei denen ebenfalls viele Patientinnen nicht auf der Höhe des medizinischen Fortschritts behandelt werden. Erwägungen, die Zulassung und die Erstattungsfähigkeit neuer Medikamente zu entkoppeln, könnten, wenn sie umgesetzt werden, die Situation noch erheblich verschärfen. Sie appellierte an die Politik, sich für einen freien Zugang der Patientinnen zu medizinischen Innovationen einzusetzen und dies durch eine Strukturreform des Gesundheitswesens finanzierbar zu machen, bei der durch konsequent wettbewerbliche Strukturen die Effizienz, aber auch die Leistungsqualität gesteigert werden.



Eine adäquate Therapie zahlt sich doppelt aus:
für Patienten und für das Gesundheitssystem


Die Umfrageergebnisse bestätigen, dass sich eine adäquate Behandlung sowohl für Patienten als auch für das Gesundheitssystem auszahlen kann. Bei Diabetes Typ 2 sehen 86 Prozent der Experten ein großes Potenzial, durch eine medikamentöse Behandlung Folgeerkrankungen zu verhindern. Gleichzeitig lassen sich nach Meinung von 93 Prozent der Befragten durch Diabetes-Medikamente wichtige Einsparungen bei den Folgekosten erzielen. Bei Osteoporose besteht ein ähnliches Potenzial: 91 Prozent der Experten sind der Meinung, dass durch eine medikamentöse Behandlung der Osteoporose Folgekosten aufgrund von Komplikationen wie Knochenbrüche gesenkt werden. "Wir fühlen uns bestätigt, wenn wir sagen: Sparen mit Arzneimitteln ist besser als Sparen an Arzneimitteln", kommentierte Yzer.



Forschung für mehr Frauengesundheit

"Die Verbesserung der Gesundheit von Frauen ist ein zentrales Forschungsfeld der Pharma-Unternehmen. Sie muss aber auch als Verantwortung der gesamten Gesellschaft begriffen werden", resümierte Prof. Habenicht. Insgesamt befinden sich derzeit 57 Arzneimittel der VFA-Mitgliedsunternehmen allein gegen frauenspezifische Erkrankungen in der fortgeschrittenen Entwicklung, also der Erprobung mit Patientinnen2 oder vor der Zulassung. Für weitere Krankheiten, die überwiegend Frauen betreffen (Osteoporose, Migräne, Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, Alzheimer und Depression), sind es 81 Medikamente. 67 in fortgeschrittener Entwicklung befindliche neue Arzneimittel gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten kommen schließlich Frauen wie Männern gegen ihre Haupttodesursachen zugute.

Weitere Texte und eine Illustration zur Experten-Umfrage "Frauengesundheit" finden Sie unter: https://www.vfa.de/pk20060530

Anmerkungen:

  1. Es wurden zu gleichen Teilen Spezialisten aus den Fachgebieten Gynäkologie sowie Kardiologie/Neurologie befragt. Die Gynäkologen wurden zu frauenspezifischen Erkrankungen, Osteoporose sowie Verhütung und Sterilität befragt, die Spezialisten aus der Kardiologie/Neurologie zu allgemeinen Erkrankungen, die verstärkt Frauen betreffen.
  2. Klinische Studien der Phase II und III.
  3. Etwa 70 Prozent aller Demenzpatienten sind - bedingt durch die höhere Lebenserwartung - Frauen. Vgl.: Deutsche Alzheimer Gesellschaft, http.//www.deutsche-alzheimer.de.

Kontakt für Anfragen:

Dr. Rolf Hömke
Pressesprecher
Verband Forschender Arzneimittelhersteller
Hausvogteiplatz 13
10117 Berlin
Tel. 030 20604-204
Fax 030 20604-209
r.hoemke@vfa.de


Petra Sollinger
Scholz & Friends Agenda
Wöhlertstraße 12/13
Tel. 030 28535-395
Fax 030 28535-370
petra.sollinger@s-f.com

Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) informiert im Rahmen der Informationskampagne "Forschung ist die beste Medizin." über die Bedeutung der forschenden Pharma-Unternehmen bei der Erforschung und Entwicklung neuer Medikamente. Forscher sprechen über Fortschritte, die bereits erreicht wurden und Innovationen, an denen intensiv gearbeitet wird. Und Patienten erläutern, wie Arzneimittel zu ihrer Heilung oder der Verbesserung ihrer Lebensqualität beigetragen haben. Weitere Informationen finden Sie unter:

www.die-forschenden-pharma-unternehmen.de

Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 39 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 86.000 Mitarbeiter, darunter mehr als 14.500 in Forschung und Entwicklung.



Die Pressekonferenzen des VFA - ab sofort auch im Internet. Mehr dazu unter:https://www.vfa.de/onlinepk