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Forschende Arzneimittelhersteller widersprechen Kritik von Schmidt

Berlin (VFA). "Das aktuelle Defizit der Krankenkassen ist ein Beweis für das Scheitern der Gesundheitspolitik. Eine schnellstmögliche marktwirtschaftliche Grundsanierung des Gesundheitssystems ist nach der Bundestagswahl überfällig. Nur so wird es gelingen, Effizienzvorteile zu mobilisieren und die bestmögliche Versorgung der Patienten zu gewährleisten", erklärte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), Cornelia Yzer, heute anlässlich der Vorstellung der Halbjahreszahlen der Gesetzlichen Krankenversicherung durch Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt.

"Von einem Euro aus dem Etat der Krankenkassen entfallen nur 3,7 Cent auf innovative Arzneimittel. Wer bei diesen Relationen die Ausgaben für Arzneimittelinnovationen als Sündenbock für die desolate Finanzsituation der Gesetzlichen Krankenversicherung verantwortlich macht, schießt mit Kanonen auf Spatzen", kritisierte die VFA-Hauptgeschäftsführerin die Absicht der Bundesgesundheitsministerin, eine zusätzliche Kosten-Nutzen-Bewertung für Arzneimittelinnovationen einzuführen: "Der therapeutische Fortschritt muss allen Patienten zeitnah mit der Zulassung - und ohne eine weitere Hürde - zur Verfügung stehen." Während einer Kosten-Nutzen-Analyse verstreiche hingegen wertvolle Zeit für die Behandlung. Yzer: "Jeder Tag, an dem ein zugelassenes wichtiges Medikament den Patienten nicht zur Verfügung steht, ist ein Tag zu viel."

Yzer bemängelte gleichzeitig den mangelnden Stellenwert von Innovationen im deutschen Gesundheitswesen: "Bei den Ausgaben für patentgeschützte Arzneimittel gehört Deutschland mit einem Anteil von 24 Prozent zu den Schlusslichtern unter den europäischen Ländern." Auch beim Anteil der Arzneimittelausgaben an den Gesundheitskosten liege Deutschland unter dem europäischen Durchschnitt.

Die VFA-Hauptgeschäftsführerin verwies darauf, dass die Probleme der Kassen vor allem auf zusätzliche milliardenschwere Belastungen der Gesetzlichen Krankenversicherung aufgrund von Einnahmeausfällen durch neue Gesetze, Rechtsprechung und die Rentenreform zurückzuführen seien. Yzer: "Dieses Geld fehlt jetzt an allen Ecken und Kanten zur Finanzierung von notwendigen Leistungen für die Patienten."


Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an:
Marc Rath
Tel.: 030/20604-203
Fax: 030/20604-209