Drucken PDF-Download
öffnen / schließen
Wenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an Facebook, Twitter oder Google in die USA übertragen und unter Umständen auch dort gespeichert. Näheres erfahren Sie hier: https://www.heise.de/ct/artikel/2-Klicks-fuer-mehr-Datenschutz-1333879.html

Sichere Arzneimittelversorgung braucht industrielle Stärke, nicht noch mehr Bürokratie

  • EU will Versorgungssicherheit mit kritischen Arzneimitteln langfristig stärken.
  • Gesetz sollte auf vorhandene Ressourcen statt auf neue Bürokratie setzen
  • Bessere Versorgung mit älteren Medikamenten darf nicht mit schlechterem Zugang zu innovativen Medikamenten einher gehen

Mit ihrem Entwurf für einen Critical Medicines Act (CMA) will die EU-Kommission die Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln und die Resilienz der Lieferketten verbessern.

Dazu sagt vfa-Präsident Han Steutel: „Der Critical Medicines Act bietet die Chance, die Arzneimittelversorgung in Europa strukturell zu stärken. Dafür muss er aber Maßnahmen für eine umfassendere Grundversorgung so anlegen, dass sie keine Kollateralschäden bei der Versorgung mit innovativen Medikamenten anrichten. Und kein Hersteller wird durch neue Bürokratie leistungsfähiger.“

In seiner heute veröffentlichten Stellungnahme weist der vfa auf folgende Punkte hin:

  1. Souveränität bei Medikamenten braucht hohe Investitionen in mehr strategische Produktionskapazität innerhalb der EU. Alle Unternehmen, die sie tätigen, sollten daher unabhängig von ihrer Größe förderungswürdig sein – entscheidend ist der Beitrag zur Versorgungssicherheit.
  2. Das Versorgungsmonitoring sollte die bestehenden Datenquellen effizient nutzen, statt den Unternehmen neue Meldepflichten aufzuerlegen. Eine wichtige Quelle ist insbesondere das European Medicines Verification System (EMVS), zu dem in Deutschland securPharm beiträgt. Dieses bewährte System ist packungsgenau über die Bestände und Abgabe von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln informiert.
  3. Gemeinsame Beschaffungsprozesse für mehrere oder alle EU-Länder sollten nur für Einzelfälle hoher Dringlichkeit und nach expliziter Zustimmung des Herstellers ermöglicht werden. Der vfa spricht sich dafür aus, diese Möglichkeit auf Mitgliedsstaaten mit vergleichbaren Zugangsproblemen und Gesundheitssystemen zu begrenzen und dies durch verpflichtend vertrauliche Preisverhandlungen und einer Begrenzung des Parallelhandels zu flankieren. Andernfalls kann der Zugang zu innovativen Arzneimitteln in Ländern wie Deutschland unbeabsichtigt behindert werden.

Die Stellungnahme kann unter www.vfa.de/stellungnahme-cma abgerufen werden.

Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 46 weltweit führenden Herstellern und ihren rund 90 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa stehen für mehr als die Hälfte des deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 100.000 Mitarbeiter:innen.
Rund 20.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.

Folgen Sie uns auf unseren Social Media Kanälen:
LinkedIn
Instagram
Threads
Bluesky