Deutschland fällt bei der Produktivität zurück
- Produktivitätswachstum in Deutschland lässt nach
- Zu geringe Investitionen in moderne Maschinen und Anlagen
- Gezielte Unterstützung Hightech-Investitionen wichtig für den Industriestandort
Berlin (vfa). Deutschland fällt bei der Produktivität immer weiter zurück. Die Wertschöpfung je Beschäftigter:n legt hierzulande deutlich langsamer zu als in vielen anderen Ländern. Der für Deutschland besonders wichtige industrielle Sektor rangiert mittlerweile nur noch im Mittelfeld der Industrieländer. Deutschland verliert so schleichend an Wettbewerbsfähigkeit. Investitionen in moderne Anlagen sind daher für eine Trendumkehr dringend erforderlich.
„Gerade als rohstoffarmes Land muss Deutschland auf eine hohe Produktivität setzen, um im internationalen Standortwettbewerb nicht abgehängt zu werden“, sagt Dr. Claus Michelsen, Chefvolkswirt des vfa. „Wegen des demografischen Wandels ist es von besonderer Bedeutung, die vorhandenen Arbeitskräfte effizient einzusetzen. Denn immer mehr Menschen müssen von immer weniger Erwerbstätigen versorgt werden. Dies funktioniert nur mit kräftigen Produktivitätsschüben.“
Deutliche Produktivitätszuwächse verzeichnen nur noch wenige Länder, darunter Irland, Südkorea und viele osteuropäische Länder. Deutschland schafft es mittlerweile nur noch ins Mittelfeld, liegt hinter den USA und Frankreich. Einer der Gründe: Hierzulande gibt es nur noch wenige Branchen mit echten Wettbewerbsvorteilen im internationalen Vergleich. In der industriellen Breite ist Deutschland aber nicht gut aufgestellt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung für den neuesten MacroScope Pharma Economic Policy Brief.
Einer der wichtigsten Faktoren für das nachlassende Produktivitätswachstum in Deutschland ist eine eher zögerliche Investitionstätigkeit. Maschinen und Anlagen werden vergleichsweise lange genutzt, bevor sie erneuert werden. Die Kostenersparnis wird aber mit geringerer Produktivität erkauft.
Michelsen: „Um dem entgegenzuwirken, braucht es Vorfahrt für Hightech-Investitionen. Neben einer deutlichen bürokratischen Entlastung kann auch eine gezielte Investitionsförderung zu einem moderneren Kapitalstock beitragen und damit für eine höhere Produktivität sorgen. Öffentliche Mittel sollten also erstens auf hochproduktive Branchen setzen und zweitens vorrangig dort eingesetzt werden, wo sie die Produktivität in besonderem Maße ankurbeln. Das gilt insbesondere für die Pharma- und die Elektroindustrie.“
Die gesamte Studie lesen Sie im neuesten MacroScope Pharma Economic Policy Brief.
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 48 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland ca. 94.000 Mitarbeiter:innen. Rund 21.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.
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