Kein Konzept, viele Kollateralschäden
- Verbändeanhörung zum GKV-Finanzierungsgesetz
- Sanierungsbeiträge und Sonderrabatte prägen das Bild
- Versorgungsprobleme vorprogrammiert
Berlin (vfa). Morgen findet die Anhörung zum GKV-Finanzierungsgesetz statt. Dazu sagt vfa-Präsident Han Steutel:
"Die Pharmaindustrie hat die Defizite der gesetzlichen Krankenversicherung nicht verursacht! Ihr Anteil an den Gesamtausgaben lag im letzten Jahrzehnt stabil bei 16%. Der Versuch, sie dennoch in eine Sanierungshilfe zu zwingen, wirken nach wie vor willkürlich und treiben Juristinnen und Juristen eher die Sorgenfalten auf die Stirn."
"Vor allem das Bestreben, aus Geldnot im Vorbeigehen das AMNOG (Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz) zu einer Art Mautsystem für innovative Arzneimittel umzubauen, ist hoch riskant. Sogar Arzneimittel mit Zusatznutzen sollen jetzt unter Umständen zusätzlich rabattiert werden. Und Arzneimittelkombinationen werden gleich mit einem pauschalen Strafabschlag belegt. Bekanntlich hat der Gesundheitsminister versprochen, künftig ohne Leistungskürzungen für Versicherte auszukommen. Mit diesem Gesetzentwurf riskiert er aber Marktrücknahmen von Arzneimitteln, die sich genauso wie Leistungskürzungen auswirken werden," so Steutel weiter.
Das vorläufige Fazit des vfa-Präsidenten: "Unter dem Strich sehe ich beim GKV-Finanzierungsgesetz kein Konzept, aber eine Menge Kollateralschäden."
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 48 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiter. Mehr als 19.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Folgen Sie uns auf Twitter: www.twitter.com/vfapharma