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VFA begrüßt Bundestagsinitiative für einen "Aktionsplan Diabetes"
Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) sieht den am gestrigen Donnerstag im Bundestag eingebrachten Antrag für einen "Aktionsplan Diabetes" als ersten Schritt für die Qualitätssteigerung in der Diabetes-Versorgung. VFA-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer: "Deutschland ist weit entfernt von einer bedarfsgerechten Versorgung von Diabetikern. Der Antrag der Koalition ist ein wichtiger und richtiger Schritt, damit dieser Volkskrankheit wirksamer begegnet werden kann." Der VFA biete seine Mitarbeit in einer von der Bundesregierung einzuberufenden Kommission an. "Die forschenden Arzneimittelhersteller sind bereit, ihr Know how bei der Erstellung und späteren Umsetzung eines Maßnahmekataloges einzubringen", erklärte die VFA-Hauptgeschäftsführerin.
Wenn die Politik jetzt die Diabetes-Versorgung verbessern wolle, müsse sie auch die Wurzeln des Problems kappen, forderte Yzer und unterstrich: "Das Arzneimittelbudget ist nach wie vor ein Grund für die Unterversorgung mit den wirksamsten Medikamenten. Die Budgets behindern eine moderne Therapie nach dem Stand der Wissenschaft." Die finanziellen Limitierungen führten zur Rationierung. Arzneimittelinnovationen könnten nicht mehr hinreichend berücksichtigt und eingesetzt werden. Sie würden verzögert, eingeschränkt oder gar nicht verschrieben.
Yzer verwies darauf, dass durch eine gezielte Prävention sowie eine bessere ambulante und medikamentöse Behandlung von Diabetikern viele Folgeschäden vermindert werden könnten. Aus der vom VFA erstellten Dokumentation "Defizite in der Arzneimittelversorgung" gehe hervor, dass aufgrund der ungenügenden ambulanten Versorgung in Deutschland jährlich 6.000 Typ 2-Diabetiker erblinden, 8000 werden dialysepflichtig, bei 28.000 werden Gliedmaßen amputiert, 27.000 bekommen Herzinfarkte und 44.000 erleiden einen Schlaganfall. "Eine bessere medikamentöse Einstellung der Diabetiker kann diese Folgen nicht in Gänze verhindern, aber zu einem großen Teil verringern", betonte die VFA-Hauptgeschäftsführerin.
Im Indikationsgebiet Diabetes hingen der Gesundheitszustand des Patienten und die damit einhergehenden Kosten entscheidend von dem Umgang mit der Erkrankung sowie der Blutzuckereinstellung ab. Werde diese ordnungsgemäß durchgeführt, können ernsthafte und teure Folgeerkrankungen vermieden oder zumindest sehr lange hinausgezögert werden. So betrugen 1991 für einen schlecht eingestellten, nicht insulinpflichtigen Diabetiker die jährlichen Kosten 11.000 bis 13.000 DM, während ein gut eingestellter nur 1.000 DM kostete. Ähnlich ist die Relation bei den insulinpflichtigen Diabetikern. Hier kostet ein schlecht eingestellter Patient jährlich 13.000 bis 17.000 DM, ein gut eingestellter dagegen nur 2.400 bis 4.000 DM. "Bei mindestens vier Millionen - oftmals schlecht eingestellten - Diabetikern in Deutschland ergibt sich somit ein Einsparpotenzial durch korrekte Blutzuckereinstellung und geschulten Umgang mit der Krankheit in Milliardenhöhe", bekräftigte Yzer.
"Mit dem geplanten Aktionsprogramm Diabetes unternimmt die Politik nun einen ersten Schritt. Es gibt eine Vielzahl weiterer Indikationen - auch chronischer Erkrankungen - bei denen Patienten in Deutschland nicht zuletzt aus Kostengründen unterversorgt sind", unterstrich die VFA-Hauptgeschäftsführerin abschließend.
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