Pro Generika und der Verband Forschender Arzneimittelhersteller zu Arzneimittelumsätzen
Moderates erstes Quartal!
Berlin (VFA). Nach Daten, die Pro Generika und dem Verband Forschender Arzneimittelhersteller vorliegen, hat sich der Umsatz im Arzneimittelmarkt der gesetzlichen Krankenversicherung im ersten Quartal 2008 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 5 Prozent erhöht. In diesen Zahlen zeigt sich der steigende Arzneimittelbedarf, der durch die Zunahme chronischer Krankheiten und der Alterung der Gesellschaft gekennzeichnet ist. So gab es bei Anti-Alzheimer-Präparaten Verordnungssteigerungen von 10 Prozent und bei Antidiabetika von 5 Prozent. Die Herstellerpreise sind von Januar bis Mai 2008 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,9 Prozent gesunken.
Dazu erklärt Wolfgang Späth, Vorsitzender des Vorstandes von Pro Generika: "Die hohen Zuwachsraten im Januar und Februar gaben einigen Akteuren Gelegenheit, ihre gewohnten Tatarenmeldungen über überbordende Arzneimittelausgaben zu platzieren. Die Märzzahlen haben ihnen jedoch den Wind aus den Segeln genommen. Im März ging der Umsatz im Arzneimittelmarkt der gesetzlichen Krankenversicherung um 8,4 Prozent zurück. Dass die Entwicklung in den einzelnen Monaten des Quartals sehr unterschiedlich ist, hat zu wesentlichen Teilen seinen Grund in Kalenderunregelmäßigkeiten (Nachholbedarf im Januar wegen "wandernder" Weihnachtsfeiertage, Umsatzausfälle im März wegen der Osterferien). In längeren Zeiträumen gleichen sich diese Unregelmäßigkeiten aus. Unter dem Strich besteht mithin kein Anlass zur Besorgnis."
Dr. Wolfgang Plischke, Vorsitzender des Vorstandes des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller, erklärt hierzu: "Arzneimittelausgaben kann man nicht als reine buchhalterische Kennziffern sehen. So macht es keinen Sinn, den Mengenzuwachs im Generikasegment etwa bei Beta-Rezeptoren-Blockern als unkontrollierte Verschreibungswut zu kritisieren. Denn die Bluthochdrucktherapie hat erst in jüngster Zeit das Niveau erreicht, das sie schon seit Jahren hätte haben müssen. Diese Verbesserungen waren nicht "teuer", sie sind mit Blick auf die medizinischen Leitlinien "angemessen". Ebenso wäre es verfehlt, neue innovative Krebsmedikamente ausschließlich als "teure Medikamente" zu identifizieren, ohne den sich vollziehenden Quantensprung in der Krebstherapie zu berücksichtigen. Man muss also die Arzneimittelausgaben und das medizinische Versorgungsniveau zusammen betrachten, um zu realistischen Bewertungen zu kommen."
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