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Konsens in der Problemanalyse, Dissens bei den Maßnahmen

Berlin (VFA). "In seinem Gutachten bringt der Sachverständigenrat die Probleme des deutschen Gesundheitswesens auf den Punkt: Mangelnde Flexibilität und Effizienz, schwache Innovationsfähigkeit, Defizite in der Qualitätssicherung und enorme Effizienzverluste. Vor den Konsequenzen, die sich aus dieser Analyse ergeben, schreckt das Expertengremium allerdings zurück", bewertet Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) das heute vorgelegte Gutachten. "Das Gutachten macht einmal mehr deutlich: Was wir brauchen, ist eine grundlegende, wettbewerbsorientierte Neusausrichtung des deutschen Gesundheitswesens aus einem Guss. Sie könnte für die medizinische Versorgung Effizienz- und Qualitätssteigerungen bringen, von denen Patienten profitieren, und gleichzeitig zu mehr Wachstum und Beschäftigung führen."

Zur Stärkung des Wettbewerbs im Arzneimittelbereich schlägt der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen die Ausweitung von Rabattverhandlungen zwischen Krankenkassen und Arzneimittelherstellern vor. Dabei identifizieren die Gutachter vor allem bei den Generika erhebliche Einsparpotenziale. "Der Vorschlag direkter Preisverhandlungen ist im Ansatz richtig. Er ist aber nur dann sinnvoll, wenn er mit einer umfassenden Deregulierung des Gesundheitswesens einhergeht."

Dem im Gutachten wieder aufgenommenen Vorschlag der Einführung einer sog. Vierten Hürde erteilt der VFA eine klare Absage. Zwar stelle der Sachverständigenrat zu Recht fest, dass sich der medizinische Nutzen von Arzneimitteln im Versorgungsalltag manifestieren müsse. Gerade deshalb müsse das System aber innovationsoffen sein. "Das Maßnehmen an virtuellen Standardpatienten wird den individuellen Behandlungsbedürfnissen der Patienten nicht gerecht. Die wissenschaftliche Nutzenbewertung von Arzneimitteln darf nicht zu einer Erstattungshürde für die Patienten werden", so Yzer.

Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 39 weltweit führenden Herstellern und ihren fast 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 85.000 Mitarbeiter, darunter 14.500 in Forschung und Entwicklung.