Drucken PDF-Download
öffnen / schließen
Wenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an Facebook, Twitter oder Google in die USA übertragen und unter Umständen auch dort gespeichert. Näheres erfahren Sie hier: https://www.heise.de/ct/artikel/2-Klicks-fuer-mehr-Datenschutz-1333879.html

Deutschland muss international vorne mitspielen!

Berlin (VFA). Am 1. April 2007 wird im Rahmen der Gesundheitsreform die Kosten-Nutzen-Bewertung in Deutschland für Arzneimittel eingeführt, die vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) durchgeführt werden muss.

Auf Grundlage eines Gutachtens der Universität Hannover um den international renommierten Gesundheitsökonomen Prof. Dr. Graf von der Schulenburg macht der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) jetzt den ersten konkreten Verfahrensvorschlag zur Kosten-Nutzen-Bewertung in Deutschland, der den inhaltlichen Vorgaben des Gesetzgebers gerecht wird. Dieser Vorschlag wird dem Bundesministerium für Gesundheit zugeleitet.

Dazu erklärt Dr. Dr. Andreas Barner, Vorsitzender des Vorstands des VFA: "Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass in der Kosten-Nutzen-Bewertung internationale Standards der evidenzbasierten Medizin und Gesundheitsökonomie anzuwenden sind. Das IQWiG muss künftig eine hohe Verfahrenstransparenz sowie eine angemessene Beteiligung Betroffener, u. a. von Patienten, Wissenschaftlern und Industrie, sicherstellen. Gerade bei dem letztgenannten Punkt wird das IQWiG seine bisherige Praxis im Rahmen der Nutzenbewertung verändern müssen.

Wir brauchen auch in Deutschland endlich sogenannte Scoping-Workshops: Vor Beginn des eigentlichen Bewertungsverfahrens verständigen sich hier Betroffene über die Kriterien, an denen der Erfolg einer Therapie gemessen wird. In Großbritannien werden diese Scoping-Workshops schon lange vom dortigen National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) mit Erfolg durchgeführt. Das IQWiG hat diese bislang abgelehnt. Letztlich geht es doch darum, ob man am Anfang über die Maßstäbe einer Bewertung diskutiert oder am Ende über die Ergebnisse. Die bisherigen Erfahrungen mit der Nutzenbewertung zeigen, dass sich ungeklärte Verfahrensfragen nicht in Luft auflösen, sondern in Form von scharfen inhaltlichen Meinungsverschiedenheiten im Laufe eines Bewertungsverfahrens ständig wiederkehren. Effizient ist das nicht. Ich wünsche mir für Deutschland einen ähnlich unaufgeregten Umgang mit dieser Verfahrensfrage, wie er in Großbritannien schon länger gepflegt wird."

"Ich verbinde mit der heutigen Präsentation unseres praxistauglichen Verfahrensvorschlages die Hoffnung, dass wir in eine Methodendebatte eintreten, die von dem Willen geprägt ist, die Kosten-Nutzen-Bewertung in Deutschland zu einem international viel beachteten best-practice-Modell zu machen", so Barner weiter.

Die digitale Pressemappe zur Pressekonferenz finden Sie unter:https://www.vfa.de/pk20070328



Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 42 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 86.000 Mitarbeiter. 15.300 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Die Pressekonferenzen des VFA - ab sofort auch im Internet. Mehr dazu unter:https://www.vfa.de/onlinepk