Auszeichnung
Deutscher Afrika-Preis 2006 geht an den Anti-AIDS-Kämpfer Segolame Ramotlhwa (Botsuana)
Berlin (09. März 2006). Der Deutsche Afrika-Preis 2006 geht an den botsuanischen Pharmakologen Segolame Lekoko Ramotlhwa. Er ist Leiter des staatlichen HIV/AIDS-Therapieprogramms Botswana Masa National Anti Retroviral Therapy (ART), das in Kooperation mit der von der Bill and Melinda Gates Foundation und dem amerikanischen Pharmaunternehmen Merck Inc. finanzierten African Comprehensive HIV/AIDS Partnership (ACHAP) durchgeführt wird.
"Gerade anlässlich der aktuellen Botsuana-Reise von Bundespräsident Horst Köhler freuen wir uns sehr, dass wir mit Segolame Ramotlhwa einen herausragenden und Mut machenden botsuanischen Kämpfer gegen die verheerende Immunschwäche, die die Entwicklung Afrikas nachhaltig beeinflusst, auszeichnen können. Seine Arbeit zeigt, dass der Kampf gegen HIV/AIDS in Afrika nicht verloren ist", so der Vorsitzende der Deutschen Afrika Stiftung e.V., Prof. Dr. Karl-Heinz Hornhues.
Seit 1993 verleiht die Deutsche Afrika-Stiftung e.V. den Deutschen Afrika-Preis an Persönlichkeiten, die sich um die Förderung von Demokratie, Frieden und Menschenrechten in Afrika verdient machen. Die Auswahl des Preisträgers erfolgte durch eine unabhängige Jury unter Vorsitz des ehemaligen Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Volkmar Köhler. Der Deutsche-Afrika-Preis wird in diesem Jahr co-präsentiert vom Verband der forschenden Arzneimittelhersteller e.V. (VFA).
"Die Auszeichnung für Segolame Ramotlhwa ist auch eine Anerkennung für ein umfassendes und äußerst erfolgreiches Programm zur Bekämpfung von HIV/Aids", so Dr. Dr. Andreas Barner, Vorsitzender des Vorstands des VFA. Nicht nur der Preisträger werde geehrt, "sondern es wird eine Initiative ausgezeichnet, die beispielhaft die gesamte botsuanische Gesellschaft im Kampf gegen die Pandemie aktiviert hat". Das Projekt von Segolame Ramotlhwa habe Vorbildcharakter für das gesamte südliche Afrika, da es nicht nur auf die reine medizinische Versorgung ziele, sondern auch auf die Verbesserung der gesamten Infrastruktur. "Dies ist ein Projekt, bei dem alle Beteiligten - von der Regierung über Hilfsorganisationen bis hin zur Industrie an einem Strang ziehen", lobte Barner.
Die Republik Botsuana ist eines der am stärksten von der HIV/AIDS-Pandemie betroffenen Länder der Welt. Etwa 38 Prozent der erwachsenen Bevölkerung ist mit HIV infiziert. Dem ART-Programm sowie der Arbeit und dem großen persönlichen Einsatz des 49-jährigen Segolame Ramothlwa ist es zu verdanken, dass mittlerweile mehr als 50 Prozent jener Menschen in Botsuana, die aufgrund klinischer Kriterien antiretrovirale Medikamente benötigen, auch entsprechend behandelt werden - kostenlos. Damit ist das botsuanische Therapieprogramm das erfolgreichste nationale Therapieprogramm auf dem afrikanischen Kontinent, der wie kein anderer von der HIV/AIDS-Pandemie betroffen ist.
Der Deutsche Afrika-Preis 2006 wird am 25. Oktober 2006 von Bundesaußenminister Dr. Frank Walter Steinmeier in einem Festakt verliehen.
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