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1. Quartal 2005: Arzneimittelausgaben niedriger als vor zwei Jahren

Berlin (VFA). "Wer in diesen Tagen von explodierenden Arzneimittelkosten spricht, kennt sich nicht aus und vergleicht Äpfel mit Birnen. 2004 war aus vielen Gründen ein Ausnahmejahr, das sich nicht als Maßstab eignet. Tatsache ist, dass der Arzneimittelumsatz im GKV-Markt im 1. Quartal dieses Jahres rund sieben Prozent unter dem Wert von 2003 lag. Setzt sich diese Marktentwicklung fort, werden die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung im Gesamtjahr 2005 rund 23 Mrd. Euro betragen. 2003 waren es 24,2 Mrd. Euro", erklärt Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA).

Mit den jetzt vorliegenden Zahlen für das 1. Quartal 2005 haben sich die vom VFA zum Jahreswechsel vorgelegten Prognosen klar bestätigt, so Yzer weiter. Der Verband hatte damals für Januar und Februar 2005 eine rechnerische Steigerung der Arzneimittelausgaben um etwa 800 bis 900 Millionen Euro gegenüber 2004 vorausgesagt. Ursache des Ausgabenanstiegs waren allerdings nicht Preiserhöhungen der Arzneimittelhersteller, sondern statistische Verzerrungen durch den so genannten Vorzieheffekt vom Jahresende 2003. Damals hatten sich viele Patienten mit Blick auf das Inkrafttreten des Gesundheitssystem-Modernisierungsgesetz vorsorglich mit Arzneimitteln versorgt, um so die ab 2004 geltenden erhöhten Zuzahlungen sowie die Praxisgebühr zu umgehen. "Dadurch lagen die Ausgabenwerte im Januar und Februar 2004 deutlich unter den Erwartungen und eignen sich weder für einen fundierten Vergleich mit den aktuellen Werten, noch für belastbare Aussagen über Trends bei den Arzneimittelausgaben", so Yzer.

Entgegen anders lautenden Presseberichten hat nach aktuellen Zahlen auch im ersten Quartal 2005 keine Ausgabenexplosion stattgefunden. Der Monatsumsatz erreichte knapp 6 Mrd. Euro und lag damit nur um rund 1 Prozent über dem Quartalsdurchschnitt 2004, aber um über 10 Prozent unter dem Quartalsdurchschnitt 2003. Ohne die Grippewelle im Februar 2005, durch die die Verordnungen von Antiinfektiva und Mitteln gegen Erkrankungen der Atemwege stark angestiegen sind, hätte sich noch deutlicher gezeigt, dass sich der GKV-Markt eher zurück entwickelt als zunimmt.

Gemäß GKV-Arzneimittelindex sind die Preise im 1. Quartal 2005 um 1,3 Prozent gesunken. Auch die Strukturkomponente, also der Anteil innovativer und damit, häufig teurerer Medikamente, liegt mit 5,3 Prozent niedriger als in den Vorjahren (2003: 9 Prozent, 2004: 7 Prozent).

Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 39 weltweit führenden Herstellern und ihren fast 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 85.000 Mitarbeiter, darunter 14.500 in Forschung und Entwicklung.