Parallelstrukturen überflüssig
- WTO diskutiert Corona-Patente
- Forschungsgefüge könnte außer Takt geraten
- Produktion läuft auf Überkapazitäten zu
Berlin (vfa). Der TRIPS-Council der Welthandelsorganisation (WTO) diskutiert am 8. und 9. Juni über Patente von Corona-Impfstoffen. Dazu sagt vfa-Präsident Han Steutel: "Es ist absehbar, dass wir mit Blick auf Corona-Mutationen und künftige Pandemien noch mehr Forschung und Technologie-Entwicklung brauchen als wir sie heute bereits haben. Wer soll diese stemmen, wenn Patente eingeschränkt oder aufgehoben werden?
Jetzt sind Innovationsanreize wichtiger denn je. Und dazu gehört ein vitaler Patenschutz!
Die Produktionskapazitäten, um die Welt mit Corona-Impfstoff zu versorgen, stehen jedenfalls: Expertinnen und Experten rechnen mit 20 Mrd. Impfdosen von forschenden Pharma-Unternehmen im nächsten Jahr. Wohlgemerkt bei einer Weltbevölkerung von 7,8 Mrd Menschen. Ganz konkret geht es jetzt um den ungehinderten Warenfluss von Produkten und Vorprodukten in der Impfstoffherstellung und gute globale Programme zur Versorgung mit dem produzierten Impfstoff. Es geht nicht darum, Parallelstrukturen aufzubauen, die erst dann einsatzfähig wären, wenn wir ohnehin auf eine weltweite Überproduktion zusteuern.
Deshalb ist es gut, dass die Bundesregierung auf der internationalen Bühne für Pragmatismus wirbt und sich nicht an Symboldebatten beteiligt!"
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 47 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiter. Mehr als 19.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Folgen Sie uns auf Twitter:www.twitter.com/vfapharma