Deutsche Wirtschaft muss bis zum Sommer auf eine Belebung warten
- Deutsche Wirtschaft wächst 2024 nur um 0,4 Prozent
- Konjunkturelle Belebung erst in der zweiten Jahreshälfte
- Plus bei Produktion und Investitionen in der Pharmaindustrie
Berlin (vfa). Deutschlands Wirtschaft wartet weiter auf einen Wachstumsschub. Erst in der zweiten Jahreshälfte setzt eine konjunkturelle Belebung ein. Nach dem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2023 dürfte in diesem Jahr nur ein schwaches Wachstum von 0,4 Prozent zu Buche stehen. Für 2025 ist dagegen wieder ein wenig kräftigeres Wachstum von 1,2 Prozent zu erwarten. Zu diesem Ergebnis kommt die Frühjahrsprognose des vfa in der neuesten Ausgabe des MacroScope Pharma Economic Policy Briefs.
Die Industrie wird weiter von hohen Kosten, geopolitischen Krisen, immer weiter reichendem Protektionismus und zunehmendem Arbeitskräftemangel belastet. Ihre Produktion dürfte 2024 um 2,5 Prozent zurückgehen. Dagegen kann sich die Pharmabranche als einzige Schlüsselindustrie mit Produktionszuwächsen und steigenden Investitionen absetzen. Der vfa rechnet für sie mit einem Plus von 2,1 Prozent bei der Produktion und von 3,5 Prozent bei den Investitionen.
„Die Wirtschaft in Deutschland bleibt angeschlagen. Weil aber die Belastungen durch Inflation und hohe Zinsen allmählich wegfallen, nimmt sie im Jahresverlauf langsam Fahrt auf. Da aber noch viele Probleme ungelöst sind, bleibt sie hinter ihren Möglichkeiten zurück“, erklärt Dr. Claus Michelsen, Chefvolkswirt des vfa. „Im Gegensatz dazu zeigt die Pharmaindustrie nicht nur Stabilität, sondern im industriellen Vergleich ein deutliches Wachstum. Hier ist aber noch mehr drin: Um Deutschland als Industriestandort zu stärken, benötigen wir erhebliche Investitionen in Hightech-Anlagen und Forschung. Hierfür ist essenziell, dass die Rahmenbedingungen verbessert und Anreize zu innovieren gesetzt werden, um nachhaltiges Wachstum zu sichern.“
Modernisierung der Wirtschaft notwendig
Michelsen: „Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland gibt weiterhin Anlass zur Sorge. Nach zwei Jahren der Stagnation gelingt es voraussichtlich nicht, eine größere wirtschaftliche Dynamik zu entfachen. Diese wäre allerdings notwendig, um Marktanteile zurückzugewinnen und die Modernisierung der Volkswirtschaft voranzutreiben.“
Den neuesten MacroScope Pharma Economic Policy Brief mit der gesamten Frühjahrsprognose des vfa lesen Sie hier.
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 48 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 102.000 Mitarbeiter:innen. Rund 21.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.
Folgen Sie uns auf unseren Social Media Kanälen:
LinkedIn
Instagram
X (ehemals Twitter)
Bluesky