Studie
Preise für Generika in Deutschland besonders hoch
Teure Nachahmer in Deutschland
Berlin (VFA). Generika sind in Deutschland durchschnittlich 56 Prozent teurer als in Großbritannien, dem anderen großen Markt für Nachahmerpräparate in Europa. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung°des internationalen Marktforschungsinstituts°IMS Health im Auftrag des Verbandes Forschender Arzneimittelheller (VFA). Der eklatante Preisunterschied gilt nahezu identisch auch für häufig eingesetzte Präparate: Bei Generika auf Basis der°37 meistverwendeten Wirkstoffe betrug der°Preisunterschied zwischen Deutschland und Großbritannien durchschnittlich 52 Prozent. Eine der Hauptursachen ist das deutsche Festbetragssystem. Festbeträge hierzulande behindern - anders als in Großbritannien - einen preissenkenden Wettbewerb. "Diese Erkenntnis sollte auch in Deutschland für eine stärker am Markt orientierte Preisbildung sprechen", so Cornelia Yzer, Hautgeschäftsführerin des VFA."
Die bei weitem größten Generikamärkte Europas sind Deutschland und Großbritannien. Deshalb wurden°sie für den direkten Vergleich in der Untersuchung herangezogen. In Deutschland haben Generika, gemessen am Umsatz in den Apotheken, einen Marktanteil von 19 Prozent. In anderen europäischen Ländern mit großem Arzneimittelmarkt wie Frankreich oder Italien spielen Generika mit 6 Prozent Marktanteil°oder weniger bislang nur eine untergeordnete Rolle. In der Untersuchung wurden die Herstellerabgabepreise im Zeitraum April 2003 bis März 2004 für je 1000 Tabletten, Kapseln, Ampullen oder anderen Zähleinheiten für Arzneimittel°mit gleichem°Wirkstoff verglichen.
°"Dass bei°Generika°Preisspielräume und Einsparpotenziale vorhanden sind, zeige sich auch daran," so Yzer, "dass Generikahersteller erhebliche Rabatte an Apotheken gewähren, die aber nicht den Krankenkassen zugute kommen."°Sie sollten°im Wettbewerb erschlossen werden.
Generika sind Arzneimittel, die als Nachahmerpräparate von Originalmedikamenten auf dem Markt verkauft werden, nachdem der Patentschutz für den Wirkstoff abgelaufen ist.
Zu dieser Pressemitteilung stehen auch die Originaldokumente der Untersuchung sowie Grafiken unter https://www.vfa.de/pm-010-2004-attachments zur Verfügung.
Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 42 weltweit führenden Herstellern und ihren fast 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland mehr als 85.000 Mitarbeiter, darunter 14.500 in Forschung und Entwicklung.