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Von der Beobachtungs- zur Verständnismedizin...
Berlin (vfa). Das Frühjahrssymposium des vfa stellt dieses Jahr die Möglichkeiten einer auf Informationstechnologie gestützten Medizin in den Vordergrund. Dr. Friedrich von Bohlen und Halbach, Geschäftsführer der dievini Hopp BioTech holding, hat zusammen mit SAP-Gründer Dietmar Hopp in Deutschland konsequent auf diesen Trend gesetzt. Beide konnten auch Bill Gates von einem Engagement hierzulande überzeugen. Bohlen macht auf der Veranstaltung der forschenden Pharma-Unternehmen den Stellenwert der Datenverknüpfung und Datenauswertung in der Medizin am Begriff der personalisierten Medizin fest.
"Personalisierte Medizin beschreibt einen fundamentalen Paradigmenwechsel: den Übergang von der Beobachtungs- zur Verständnismedizin. Rückgrat dieses Verstehens des Genoms und aller anderen molekularen Abläufe wird die Informationstechnologie sein. Denn nur sie ermöglicht das Verstehen und die Auswertung der schier unendlichen Daten, die man erfassen und analysieren muss, um die molekulare, das heißt die tatsächliche Ursache einer Erkrankung zu verstehen und damit in Zukunft viel öfter und viel besser als es heute möglich ist eine präzise ursächliche individuelle Behandlung zu ermöglichen," beschreibt Bohlen neue Ansätze in der Medizin.
Er ist überzeugt: "In dieser molekular-basierten Präzisions-Medizin wird es nur Gewinner geben, allen voran die Patienten mit schwersten und lebensbedrohlichen Erkrankungen wie z.B. Krebs."
"Wenn wir verstehen, warum ein Wirkstoff Patient A hilft und Patient B nicht, dann kommen wir zu einer anderen Medizin: Bildlich gesprochen bewegen wir uns von "try and error" zu "test and act". Die Medizin wird also schneller, effizienter und vor allem patientenorientierter! Davon kann auch das Gesundheitswesen profitieren, das Versorgungsdebatten an die Stelle von Verteilungsdebatten stellen kann. Wenn wir es schaffen, die primäre Wertschöpfung dieser industriellen Querschnittsdisziplin in Deutschland zu verankern, eröffnet dies erhebliche Chancen für unseren Wirtschaftsstandort," sagt Dr. Hagen Pfundner, Vorsitzender des vfa.
Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des vfa: "Der Übergang von Verteilungsdebatten zu Versorgungsdebatten muss datengestützt sein. So werden Informationstechnologien in der Therapie zu einem Motor für den Patientennutzen. Noch sind aber viele relevante Daten auf viele verschiedene Stellen des Gesundheitswesens verstreut. Um sie zusammenzuführen, bedarf es akzeptierter und sicherer Schnittstellen für möglichst alle Akteure des Gesundheitswesens, zu Bedingungen, die der Patient nachvollziehen kann."
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 44 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland mehr als 77.000 Mitarbeiter. 17.500 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Folgen Sie uns auf Twitter: www.twitter.com/vfapharma