Der VFA zu den Arzneimittelausgaben 2007
Mehrwertsteuer bleibt größter Ausgabentreiber
Berlin (VFA). Das Autorenteam des Arzneimittel-Atlas legt die erste Auswertung der Arzneimittelausgaben 2007 vor, die nach Krankheitsgebieten unterscheidet.
Dazu erklärt der Kopf des Autorenteams Prof. Dr. Bertram Häussler: "Der Umsatz mit verordneten Arzneimitteln in Deutschland ist 2007 um 6,4 Prozent auf rund 28 Mrd. Euro angestiegen. Im wesentlichen sehe ich hinter diesen Zahlen einen ungebrochenen Trend: Patienten bekommen zunehmend verschrieben, was sie brauchen. Mit Hilfe generischer Substanzen nähern wir uns dabei in Gebieten wie Hypertonie und säurebedingten Erkrankungen erst heute dem leitlinienkonformen Versorgungsniveau, das wir schon seit Jahren erreicht haben müssten. Das zeigt deutlich, dass unser Thema nicht ein zunehmender Einsatz von Scheininnovationen ist, sondern nach wie vor die Versorgungsoptimierung."
Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller: "Der Umsatz mit verordneten Arzneimitteln in Deutschland ist 2007 um 6,4 Prozent auf rund 28 Mrd. Euro angestiegen. Hauptkostentreiber war dabei der Staat selbst, der durch seine Mehrwertsteuererhöhung mit 2,6% zu den Ausgabensteigerungen beitrug. Daneben hat der Gesetzgeber aber auch den Leistungskatalog erweitert. So profitieren Patienten von der neuen Kostenübernahme für empfohlenen Impfungen durch die Kassen. 2% der Ausgabensteigerungen bei Arzneimitteln in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gehen auf das Konto dieser richtigen Maßnahme zur Prävention von Krankheiten. Neben diesen Veränderungen aufgrund gesetzlicher Maßnahmen beobachten wir aber auch Therapieverbesserungen bei weitverbreiteten, oft chronischen Krankheiten, in denen die Versorgungslage in der Vergangenheit unbefriedigend war, wie der rheumatoiden Arthritis oder Erkrankungen des Nervensystems."
"Dies hat weniger gekostet, als zu erwarten war, denn die Arzneimittelhersteller haben 2007 die Preise ihrer Produkte um 4,6 Prozent gesenkt. Bedauerlicherweise ist diese Entlastung nur zum Teil bei der GKV angekommen, weil der Staat von ihr nunmehr eine höhere Mehrwertsteuer verlangt. Im Ergebnis zeigt sich, dass zwei Gruppen von den Umsatzzuwächsen im GKV-Markt profitiert haben: erstens der Staat in Form höherer Steuereinnahmen und zweitens die Versicherten durch eine verbesserte Versorgung," so Yzer weiter.
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