vfa-Vorsitzender nimmt zu aktuellen G-BA-Beschlüssen Stellung:
Pfundner: "Eine Bremse gegen Innovationen"
Berlin (vfa). In seiner gestrigen Sitzung hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) weitreichende Beschlüsse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland gefasst. Hierzu nimmt der vfa-Vorsitzende Dr. Hagen Pfundner wie folgt Stellung:
"Die beiden gestrigen Beschlüsse des G-BA zum Indikationsgebiet Diabetes können nur als Bremse gegen Innovationen in Deutschland verstanden werden.
Zum einen steht ein in Deutschland entwickeltes Medikament damit Patienten in allen europäischen Ländern zur Verfügung, nicht aber in Deutschland. Und das geschieht, obwohl sowohl die Ärzte als auch die betroffenen Patientengruppen sich dafür ausgesprochen haben, diesem neuen Medikament einen Zusatznutzen zu testieren. Daher ist zu fragen, ob die Methodik, die diesem G-BA-Beschluss zugrunde liegt, wirklich primär den Patientennutzen im Auge hat.
Die weitere Entscheidung des G-BA, Festbetragsgruppen für alle Insuline zu bilden, ist ebenfalls nicht nachvollziehbar. Sie zeugt aus unserer Sicht von wenig wirtschaftlicher Kompetenz, denn die Entscheidung kostet das Land mehr als sie bringt. Die Wirtschaftlichkeit der Insuline ist bereits durch Versorgungsverträge mit den Kassen sichergestellt; daher besteht keine Notwendigkeit für einen Festbetrag. Und allein die potentiellen Steuerausfälle könnten die Einsparungen für die Gesetzliche Krankenversicherung um ein Vielfaches übersteigen. Diese G-BA-Entscheidung bedeutet also einen erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden für den Standort und sie ist ein verstörendes Signal aus Deutschland heraus."
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