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Verschiebung globaler Investitionstätigkeit: USA und China stechen Deutschland und Europa aus

  • USA und China gewinnen gegenüber Deutschland und Europa an Attraktivität als Investitionsstandorte
  • Europas industrieller Kern verliert international ebenfalls an Boden
  • Zukunftsgerichtete Industriepolitik entscheidend um strukturelle Standortprobleme zu lösen

Berlin (vfa). Die Kräfteverhältnisse zwischen den großen Wirtschaftsräumen verschieben sich. Deutschland und Europa verlieren im Wettbewerb um Investitionen gegenüber den USA und China immer stärker an Boden. Seit der Jahrtausendwende fließt mehr und mehr Kapital nach China: in der Spitze weit mehr als die Hälfte aller Ausgaben für Maschinen und Fahrzeuge, Forschung und Entwicklung sowie Bauten. Einzig mithalten können die USA. Sie haben von China ihre Spitzenposition als attraktivsten Investitionsstandort im Bereich Maschinen und Anlagen sowie Forschung und Entwicklung seit 2015 zurückgewonnen. Das zeigt eine Auswertung des vfa in der neuesten Ausgabe des MacroScope Pharma Economic Policy Briefs.

Die Gründe für die unterschiedliche Entwicklung in den USA und der EU im Vergleich zu China liegen in den Akzenten, die die US-Wirtschaft in wichtigen Zukunftsfeldern setzt: Finanzmärkte, IT-Services und Online-Handel. In all diesen Bereichen konnten die USA einen deutlichen Vorsprung erringen.

„Die Erkenntnis, dass die USA mit ihren Online-Handels-Plattformen, ihren Internet-Giganten, dem Vorsprung in der KI-Forschung und ihrer traditionell starken Finanzbranche Akzente für die Investitionstätigkeit setzen, überrascht nicht. Dass aber selbst die deutsche Industrie ins Hintertreffen gerät, ist ein Hinweis, dass sich strukturelle Standortprobleme verstärken“, sagt vfa-Chefvolkswirt Dr. Claus Michelsen. „Deutschland sollte bei den Investitionen des industriellen Sektors führend sein, um auch künftig auf diesen Kern des Wirtschaftsstandorts bauen zu können. Stattdessen sinken die Anteile bei den Ausrüstungsinvestitionen und auch bei den immateriellen Gütern.“

Um die Investitionen in Deutschland zu beleben, wäre eine staatliche Flankierung wichtig. Eine zukunftsgerichtete Industriepolitik sollte dabei die Investitionen anregen, vor allem aber den Fokus auf Anreize für die Entwicklung geistigen Eigentums legen und damit die dringend notwendige Modernisierung des heimischen Kapitalstocks vorantreiben. Eine Möglichkeit sind Superabschreibungen für Investitionen in moderne und nachhaltige Produktionsanlagen.

Michelsen: „Ein guter Ansatz dafür ist die Pharmastrategie der Bundesregierung. Sie stärkt an vielen Stellen die Rahmenbedingungen für eine Schlüsselindustrie Deutschlands. Diese konsequent umzusetzen, Innovationsanreize im Gesundheitssystem zu stärken und mit öffentlichen Investitionen zu flankieren, ist ein erfolgversprechender Ansatz, um die gesamtwirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.“

Die vollständige Auswertung lesen Sie in der neueste Ausgabe des MacroScope Pharma Economic Policy Briefs.

Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 48 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 102.000 Mitarbeiter:innen. Rund 21.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.

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