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VFA fordert Land auf, "Erfolgsweichen" richtig zu stellen

Wiesbaden (VFA). "Hessen bietet hervorragende Vorraussetzungen für moderne Arzneimittelforschung", betonte heute der Vorstandsvorsitzende des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), Prof. Dr. Bernhard Scheuble, in Wiesbaden im Rahmen des VFA-Forums "Die Wettbewerbsfähigkeit des Forschungs- und Entwicklungsstandortes Deutschland". Scheuble führte als Hessens Vorteile insbesondere die geographische Lage, eine hervorragende Verkehrsanbindung, gute personelle und wissenschaftliche Ressourcen und Dienstleistungsstrukturen und den nun begonnenen weiteren Ausbau zu einer Biotech-Region an. Für die forschenden Arzneimittelhersteller sicherte Scheuble Ministerpräsident Roland Koch Unterstützung bei seiner Standortinitiative "Hessen – Hier ist die Zukunft" zu. Scheuble: "Wir sind froh darüber, dass Sie Hessen zum herausragenden Biotech-Standort machen wollen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind aber noch große Anstrengungen erforderlich."

Der VFA-Vorstandsvorsitzende sieht in Hessen indes "eine Reihe politischer Ansätze, die darauf abzielten, die Zukunftsfähigkeit des Standortes zu sichern". Als beispielhaft bezeichnete Scheuble die Öffentlichkeitsarbeit des Landes, die die breite Akzeptanz neuer Technologien und einen soliden Rückhalt der Biotechnologie in der hessischen Bevölkerung fördere. Das Land nehme inzwischen eine führende Rolle bei den Forschungsausgaben der Bundesländer ein und könne die höchste Zuwachsrate bei den Bildungsausgaben vorweisen. Zudem werde die Bedeutung der praxisnahen Forschung und des Wissens- und Technologietransfers bei der Novellierung des hessischen Hochschulgesetzes berücksichtigt.

"Deutschland ist zwar nach wie vor weltweit der drittgrößte Markt für die pharmazeutische Industrie. Aber nur noch wenige pharmazeutische Unternehmen betreiben hier einen Forschungsstandort", erklärte Scheuble und verwies darauf, dass von den 130 Forschungsstandorten der 30 umsatzstärksten globalen pharmazeutischen Unternehmen sich nur zehn in Deutschland - davon zwei in Hessen und zwei in Rheinland-Pfalz - befänden. Diesen Trend gelte es umzukehren.

Nach einer Analyse Deutschlands als Standort für Arzneimittelforschung und –entwicklung durch die Boston Consulting Group müssen vor allem die "Erfolgsweichen" zur Verbesserung der Infrastruktur oder der Ausbildung von Fachkräften richtig gestellt werden, lautet eine wichtige Schlussfolgerung für den VFA-Vorstandsvorsitzenden. Pharmazeutische Unternehmen suchten bei der Auswahl ihrer Forschungsstandorte zunehmend die räumliche Nähe zu herausragenden akademischen Forschungseinrichtungen in Denk-Clustern. Dieses Nebeneinander von Industrie und akademischer Forschung ermögliche den unverzichtbaren Austausch von Wissen und Mitarbeitern. Gleichzeitig sollten die Fördermittel vermehrt leistungs- und anwendungsorientiert vergeben werden. Scheuble: "In Deutschland sind dafür zum Teil neue Kooperationsformen zwischen Universitäten und der Industrie notwendig. Hierfür gibt es in Hessen bereits erste Ansätze, die weiter ausgebaut werden sollten." Gleichzeitig verwies der VFA-Vorstandsvorsitzende auf den erheblichen Nachholbedarf bei der klinischen Forschung in der deutschen Forschungslandschaft.

Der VFA ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. 45 führende forschende Arzneimittelhersteller sind im VFA zusammengeschlossen. Gemeinsam mit ihren über 60 Tochter- und Schwesterfirmen beschäftigen sie in Deutschland über 80.000 Mitarbeiter. Die VFA-Mitglieder repräsentieren mehr als zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und zählen weltweit zu den führenden forschenden Arzneimittelherstellern.

Aus Hessen gehören Abbott GmbH, ASTA Medica AG, Aventis Pharma AG, Chiron Behring GmbH & Co., Eisai GmbH, Genzyme GmbH, Lilly Pharma Holding GmbH, Merck KGaA, Mundipharma GmbH und Procter & Gamble Pharmaceuticals-Germany GmbH dem VFA an.


Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an:
Marc Rath
Tel.: 030/20604-203
Fax: 030/20604-209