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Neue US-Schutzzölle wären Gift für die Industriekonjunktur

  • USA sind wichtigster Absatzmarkt für Schlüsselindustrien
  • Knapp ein Viertel der Pharmaexporte gehen in die Vereinigten Staaten
  • Vorleistungen aus den USA bedeutend für die Pharmaproduktion in Deutschland

Die US-Handelspolitik droht unter Präsident Donald Trump erneut zu erheblichen internationalen Konflikten zu führen. Für die deutsche Wirtschaft wären Zölle auf Exporte in die USA ein weiterer Rückschlag in einer ohnehin angespannten konjunkturellen Lage. Vor allem die Industrieexporte würden erheblich unter Druck geraten, wenn Trump seine Ankündigungen umsetzt und Zölle erhebt. Denn für die Schlüsselindustrien hierzulande sind die USA meist der wichtigste Absatzmarkt.

Seit der Finanzkrise ist der US-Anteil an den deutschen Exporten gestiegen – zuletzt auf mehr als zehn Prozent. Von Warenausfuhren in Höhe von insgesamt 1575 Milliarden Euro im Jahr 2023 wurden Waren im Wert von 158 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten verkauft. Sie sind damit Deutschlands wichtigster Exportmarkt. Demgegenüber stehen Wareneinfuhren im Wert von 95 Milliarden Dollar. Dies geht aus der Analyse der Handelsverflechtungen mit den USA im aktuellen MacroScope Pharma Economic Policy Brief hervor.

Die Analyse zeigt auch, dass die Vereinigten Staaten der wichtigste Absatzmarkt für die deutsche Pharmaindustrie sind. Arzneimittel im Wert von 26 Milliarden Euro – und damit ein Viertel der Branchenexporte – gehen in die USA. Das ist der höchste Anteil im Vergleich der Wirtschaftszweige. Besonders gewichtig sind die Exporte von Impfstoffen und anderen immunologischen Erzeugnissen. Gleichzeitig importiert Deutschland Pharmazeutika im Wert von 12,5 Milliarden Euro.

Wichtig sind zudem Vorleistungsbezüge: Für die Produktion von Medikamenten in Deutschland werden rund zwölf Prozent der Vorprodukte (rund 1,4 Milliarden Euro) aus den Vereinigten Staaten bezogen. Damit sind die USA auch das wichtigste Zuliefererland der Branche.

„Die Pharmaindustrie ist ein Exportmotor der deutschen Wirtschaft. Für die Branche mit ihren innovativen Produkten für den Weltmarkt sind funktionierende internationale Handelsbeziehungen zentral“, erklärt Dr. Claus Michelsen, Chefvolkswirt des vfa. „Ein Handelskonflikt zwischen der EU und den USA hätte erhebliche Auswirkungen auf die Branche – mit gravierenden Konsequenzen für die Versorgung im Gesundheitswesen und die Beschäftigung in den Unternehmen.“

Die gesamte Auswertung lesen Sie hier in der aktuellen Ausgabe des MacroScope Pharma Economic Policy Briefs.

Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 46 weltweit führenden Herstellern und ihren rund 90 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa stehen für mehr als die Hälfte des deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 100.000 Mitarbeiter:innen.
Rund 20.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.

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