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Yzer: Das AVWG ist ein Schlag gegen die Patienten

Berlin (VFA). Berlin (VFA). "Patienten werden neben dem Pharmastandort Deutschland die Leidtragenden sein, wenn das Arzneimittelversorgungswirtschaftlichkeits-Gesetz, das AVWG, unverändert verabschiedet wird." Das sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), Cornelia Yzer, heute mit Blick auf die für nächste Woche anberaumte Beratung über das Gesetz im Gesundheitsausschuss des Bundestages. Die Patienten würden insbesondere von der Bonus-Malus-Regelung für Arzneiverordnungen sowie den drastisch abgesenkten Erstattungsobergrenzen selbst für neue, patentgeschützte Medikamente getroffen.

Durch die Bonus-Malus-Regelung werde niedergelassenen Ärzten nahe gelegt, Therapien möglichst mit billigen älteren Präparaten durchzuführen. Für die Behandlung von Patienten, die auf die Standardtherapie nicht gut ansprechen oder sie nicht vertragen und die deshalb eine Alternativmedikation benötigten, würden Ärzte finanziell bestraft. Dies könne zulasten der Versorgungsqualität für Patienten gehen, so Yzer. Schon heute herrsche auf vielen Therapiegebieten eine Unterversorgung mit innovativen Arzneimitteln, die das AVWG noch zu verschärfen drohe.

Die im Gesetz vorgesehene Innovationsschutzklausel biete nach wie vor nicht die Gewähr, dass neuartige Arzneimittel oder solche, die eine therapeutische Verbesserung bringen, von den Erstattungsobergrenzen freigestellt werden. Durch das rigide Absenken der Erstattungsobergrenzen auf das Niveau von Billigarzneimitteln drohe zudem die Gefahr, dass Patienten für patentgeschützte Arzneimittel künftig erhöhte Zuzahlungen leisten müssten.



Es sei falsch, so Yzer weiter, Arzneimittelverordnungen als das zentrale Problem der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) darzustellen. Ohnehin entfielen auf sie nur rund 16 Prozent der GKV-Ausgaben. Zudem seien die Arzneimittelpreise im vergangenen Jahr im Schnitt sogar gesunken; und eine Ausweitung der Verordnungen sei angesichts der demografischen Entwicklung und der bestehenden Unterversorgung der Bevölkerung mit leitliniengerechter Medikation unausweichlich, ja sogar geboten.

Yzer abschließend: "Das Gebot der Stunde ist eine echte Gesundheitsreform, wie sie der VFA seit langem fordert - eine Reform mit den Komponenten Selbstbestimmung für den Versicherten, Wahlfreiheit und Solidarität. Sie könnte das Gesundheitssystem so ordnen, dass sich Leistung und Qualität für die Leistungserbringer lohne und Patienten verlässlich und auf der Höhe des medizinischen Wissens versorgt werden."

Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 39 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 86.000 Mitarbeiter, darunter mehr als 14.500 in Forschung und Entwicklung.



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