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Preise für patentgeschützte Arzneimittel im Februar auf Tiefststand

Berlin (VFA). Die Arzneimittelpreise sind zum 1. Februar weiter gesunken. Nach Angaben des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) sind von rund 55.000 verschiedenen verschreibungspflichtigen Arzneimittelpackungen zum 1. Februar nur etwa 400 Artikel teurer geworden. Mehr als 1.600 Präparate sind seitdem günstiger. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Reaktion auf die seit Januar geänderte Festbetragsregelung, denn die Preise für Medikamente ohne Festbetrag sind ebenfalls zurückgegangen. Auch die VFA-Mitgliedsfirmen, die vor allem patentgeschützte, innovative Arzneimittel herstellen, haben ihre Preise zum 1. Februar überwiegend gesenkt. Damit haben sie trotz massiver finanzieller Belastungen durch das seit Januar 2005 wirksame Festbetragssystem freiwillig einen zusätzlichen Beitrag zur Dämpfung der Arzneimittelausgaben in der Gesetzlichen Krankenversicherung geleistet.

"Der Trend zu stabilen oder sogar sinkenden Arzneimittelpreisen, den wir schon im Januar beobachtet haben, setzt sich auch im Februar fort. Von einer Kostenexplosion oder Preistreiberei durch die pharmazeutische Industrie kann also keine Rede sein", kommentiert Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes, die Entwicklung der Arzneimittelausgaben nach dem Jahreswechsel. Schon im Januar hatte es so gut wie keine Preisveränderungen bei rezeptpflichtigen Medikamenten gegeben. Bis zum 15.1. standen Verteuerungen bei 1,6 Prozent der Arzneimittel Preissenkungen bei 3,5 Prozent des Angebots gegenüber. Zu "kurzatmigem Kostendämpfungsaktionismus" bestehe daher nach Yzers Worten kein Anlass.

Dass die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung im Januar 2005 trotzdem zwischen 14 und 15 Prozent höher ausfallen dürften als im Januar des Vorjahrs, ist nach Angaben des Verbandes auf den Vorzieheffekt vom Jahresende 2003 zurückzuführen. Damals hatten sich viele Patienten größere Mengen der von ihnen benötigten Medikamente verordnen lassen, um die ab Januar 2004 zu zahlende Praxisgebühr beim Arztbesuch zu vermeiden beziehungsweise nicht mehr erstattungsfähige Präparate selbst zahlen zu müssen. Anfang 2004 wurde entsprechend weniger von den Apotheken bezogen. Die geringen Arzneimittelausgaben vom Januar und Februar 2004 lassen sich daher nicht mit den ersten Werten für dieses Jahr vergleichen.

Für 2005 rechnet der VFA mit einem Anstieg der Arzneimittelausgaben in der Gesetzlichen Krankenversicherung um rund 2,5 Mrd. Euro. Hauptgründe dafür sind die Rückführung des 2004 einmalig erhöhten Zwangsrabatts auf sechs Prozent und die Tatsache, dass Ärzte andere Arzneimittel in ihre Verordnungen einbeziehen, darunter auch Innovationen.

Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 39 weltweit führenden Herstellern und ihren fast 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 85.000 Mitarbeiter, darunter 14.500 in Forschung und Entwicklung.