Antibiotika-Resistenzen:
In Davos: Pharmaunternehmen und -verbände verstärken Engagement gegen Antibiotika-Resistenzen
- Die wachsende Resistenzproblematik erfordert Maßnahmen aller Stakeholder auf dem Gebiet der Antibiotika.
- Die internationale Pharma-, Biotech- und Diagnostika-Industrie bekennt sich heute zur Intensivierung ihres Engagements.
- Der vfa ist Mitunterzeichner der Deklaration dazu, die heute in Davos vorgestellt wird.
Berlin (vfa). Heute bekennt sich die Pharma-, Biotech- und Diagnostika-Industrie beim World Economic Forum in Davos zu einer Ausweitung der Anstrengungen gegen die wachsende Resistenzproblematik gemeinsam mit der Politik. Mehr als 80 Unternehmen sowie zahlreiche Industrieverbände haben dazu die "Declaration by the Pharmaceutical, Biotechnology and Diagnostics Industries on Combating Antimicrobial Resistance" unterzeichnet - unter ihnen der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa).
"Die Problematik der Antibiotika-Resistenzen verlangt nach entschlossenen Lösungen und neuen Wegen. Deshalb ist der Ansatz dieser Deklaration genau der richtige. Ein so großes Problem kann nur im Zusammenwirken von Unternehmen, Wissenschaft, Politik, Ärzten und Kostenträgern angegangen werden." Das sagte Birgit Fischer, die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), heute in Berlin.
Die Deklaration verlangt Anstrengungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit den vorhandenen Antibiotika und den Einsatz von mehr Erregerdiagnostik, mit deren Hilfe das jeweils am besten geeignete Mittel ausgewählt werden kann. Beides wirkt dem Aufkommen weiterer Resistenzen entgegen.
In der Deklaration appellieren die Unterzeichner an die Regierungen, mit ihnen an neuen Strukturen zu arbeiten, die den Antibiotika-Markt für Unternehmen verlässlicher und nachhaltiger machen. Diese Strukturen sollen für angemessene Incentives für Unternehmen sorgen, die sich in diesem Gebiet mit Forschung und Entwicklung engagieren. Zugleich sollen sie den verantwortungsvollen Gebrauch der Antibiotika fördern, etwa durch Bezahlmodelle, in denen die Einnahmen mit Antibiotika von ihrem Verordnungsvolumen entkoppelt werden.
Die Unternehmen sagen auch zu, noch mehr in Forschung und Entwicklung für neue Diagnostika, Therapeutika und Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten zu investieren. Sie unterstützen hierbei neue Forschungsallianzen von Unternehmen, öffentlichen Forschungseinrichtungen und anderen öffentlichen Institutionen. Sie sprechen sich zudem dafür aus, dass der Zugang zu den vorhandenen und künftigen Antibiotika allen weltweit ermöglicht wird, die sie benötigen. Dies sollte im Rahmen des WHO Global Action Plan erfolgen.
Die Deklaration soll alle zwei Jahre im Licht der internationalen Entwicklungen aktualisiert werden.
Die Deklaration und weitere Informationen dazu finden sich unter:www.amr-review.org/industry-declaration
Informationen und Grafiken zur laufenden Entwicklung neuer Antibiotika durch forschende Pharma-Unternehmen finden sich unter:www.vfa.de/neue-antibiotika
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 45 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland mehr als 76.000 Mitarbeiter. Mehr als 16.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Folgen Sie uns auf Twitter: www.twitter.com/vfapharma