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SPD fordert Veröffentlichung der geplanten Krebsregister

Berlin (dpa) - Die SPD hat der Bundesregierung mangelnde Transparenz bei dem geplant Gesetz zur besseren Krebsbekämpfung vorgeworfen. «Die Daten stehen nur Wissenschaftlern und der Politik zur Verfügung, aber nicht der allgemeinen Bevölkerung», kritisierte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin.

Mit dem Gesetz, das heute (Mittwoch) vom Bundeskabinett beschlossen werden soll, sollen die unterschiedlichen klinischen Krebsregister vereinheitlicht werden. Lücken bei den Datensammlungen sollen geschlossen werden. Erfasst werden sollen die Daten der einzelnen Patienten zu Diagnose, Behandlung bis zu Nachsorge und Rückfällen. Das Ziel ist es, Therapie-Verbesserungen zu ermöglichen und die Qualität weniger erfolgreicher Kliniken zu steigern.

Lauterbach kritisierte, dass die - anonymisierten - Daten nicht öffentlich zugänglich werden sollen: «Die Menschen wollen wissen: Wie hoch ist das Krebsrisiko in einer bestimmten Region - etwa in der Nähe einer Chemiefabrik? Wie sind die Ergebnisse in den Kliniken?» Die anonymisierten Daten müssten zeitnah der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden, forderte er. «Die Zeiten sind vorbei, in denen die Bürger für solche Projekte zahlen müssen, und die Politiker sie dann mit Einsichten beschenken.»

Der Ansatz von Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) sei nicht zeitgemäß: «Wir brauchen eine zentrale Stelle, die die Daten zeitnah auswertet», forderte Lauterbach zudem. «Eine zentrale Auswertung in einer zentralen Stelle auf nationaler Ebene wäre bürokratieärmer.»