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Bayerns Hausärzte im Ausstand - warum?

München (dpa/lby) - Tausende Hausärzte in Bayern schließen für zwei Tage ihre Praxen - aus Protest gegen die Sparpolitik von FDP- Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler. Doch worum geht es genau?

Die Hausärzte protestieren gehen Pläne Röslers, die finanziellen Mittel für sogenannte Hausarztverträge zurückzufahren. Das sind spezielle Verträge zwischen Krankenkassen und Hausärzten, die den betreffenden Medizinern bislang ein ordentliches Honorarplus bescheren. Idee des Modells: Der Hausarzt fungiert als eine Art Lotse im Gesundheitssystem - wodurch Kosten für unnötige Facharzt- oder sogar Mehrfachuntersuchungen vermieden werden.

Das Zusatzhonorar für die Hausarztverträge wird so nach einigen Jahren durch eine effizientere Versorgung der Patienten wieder hereingeholt - sagen die Hausärzte. Führende Kassen und auch die Bundesregierung gehen dagegen bundesweit hochgerechnet von Mehrkosten in Milliardenhöhe aus.

Das Bundesgesundheitsministerium will deshalb nun erreichen, dass Hausarztverträge nur noch dann mit einem höheren Honorar einhergehen, wenn die Ärzte dabei Extras erbringen. Betont wird aber, auch von Rösler persönlich, dass bestehende Verträge - wie etwa in Bayern - gesichert seien.

Dem schenken die Hausärzte in Bayern keinen Glauben - und kämpfen für den Erhalt der Hausarztverträge in der aktuellen Form. Abgesehen von diesen Verträgen sind sie nämlich seit Jahren die Verlierer in den Honorarkämpfen der niedergelassenen Ärzte. So erhielten die bundesweit rund 50 000 Allgemeinmediziner 2009 nur rund 0,5 Prozent mehr Geld - im Ärzteschnitt waren es dagegen 7,2 Prozent.