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Ärzteverband kritisiert geplantes Qualitätsinstitut für Gesundheit

Mainz (dpa/lrs) - Ein neuer bundesweiter Ärzteverband hat das geplante Qualitätsinstitut zur Bewertung von Behandlungserfolgen kritisiert. «So etwas kostet viel und wird wohl nicht mehr bringen», sagte der stellvertretende Vorsitzende des Hambacher Bundes, Martin Grauduszus, am Freitag in Mainz. Für eine gute Patientenversorgung sei es nicht nötig, solche Kampagnen zu starten, sondern die Rahmenbedingungen im Gesundheitssystem zu verbessern. Der neue Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will ein Institut gründen, das sämtliche Daten der Patienten zum jeweiligen Erfolg oder zu Problemen bei den einzelnen Behandlungen auswertet.

Der Hambacher Bund kritisierte auch den Plan der großen Koalition als «politische Kampagne», Kassenpatienten binnen vier Wochen zu einem Termin beim Facharzt zu verhelfen. Die Kassenärztlichen Vereinigungen sollen dafür Servicestellen einrichten. Verbandschef Peter Nienhaus sagte: «Das ist populistisches Gequatsche.» Von Ausnahmen abgesehen bekomme ein Patient mit akuten Beschwerden ohnehin rasch einen fachärztlichen Termin.

Riesige Probleme im Gesundheitswesen erwarte er eher deshalb, «weil Persönlichkeit, Individualität und Würde von Patient und Arzt weiter zur politischen Verfügungsmasse verkommen werden». Ungebremster Bürokratisierungswahn und Datenschnüffelei bis in die intimsten Bereiche nähmen zu, monierte Nienhaus. Er sehe nicht, dass die von früheren Bundesregierungen angestoßene «Abwicklung» des freiberuflichen niedergelassenen Arztes gestoppt werden solle.

Der im April 2013 auf dem Hambacher Schloss in der Pfalz gegründete Verband hat nach eigenen Angaben erst rund 60 Mitglieder. Ziel sei es, diese Zahl bis Ende dieses Jahres auf 1000 zu erhöhen.