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EFOS: Frakturen, Rückenschmerzen, Lebensqualität und Compliance unter Teriparatid-Therapie bei Patientinnen mit postmenopausaler Osteoporose im Rahmen der prospektiven Europäischen Langzeit-Anwendungsbeobachtung EFOS (European Forsteo® Observational Study).
Prospektive offene Beobachtungsstudie: Behandlungsdauer bis zu 18 Monaten – darüber hinaus Dokumentation des klinischen Verlaufes über weitere 18 Monate.

Titel der Studie/Acronym

EFOS: Frakturen, Rückenschmerzen, Lebensqualität und Compliance unter Teriparatid-Therapie bei Patientinnen mit postmenopausaler Osteoporose im Rahmen der prospektiven Europäischen Langzeit-Anwendungsbeobachtung EFOS (European Forsteo® Observational Study).
Prospektive offene Beobachtungsstudie: Behandlungsdauer bis zu 18 Monaten – darüber hinaus Dokumentation des klinischen Verlaufes über weitere 18 Monate.

Zielsetzung/Fragestellung

Primäres Studienziel: Inzidenz von klinischen vertebralen und nicht-vertebralen Frakturen bei postmenopausalen Frauen, die mit Forsteo behandelt wurden.

Sekundäre Studienziele: Erfassung von Rückenschmerzen und gesundheitsbezogener Lebensqualität, Beschreibung der Compliance während der Anwendung von Teriparatid und Gründe für einen Behandlungsabbruch.

Indikation

  • Osteoporose, postmenopausale

Wirkstoff

  • Teriparatid (deutsch)

Handelsname(n)

FORSTEO

Geplante Anzahl vorgesehener Studienzentren: für die Untersuchung insgesamt

149

Geplante Patientenzahl: für die Untersuchung insgesamt

1645

Kontaktperson

Dr. Oertel, Heide

Senior Medical Advisor

Lilly Deutschland GmbH

Werner-Reimers-Str. 2-4

61352 Bad Homburg

Deutschland

OERTEL_HEIDE@LILLY.COM

Telefon: 061722732423

Telefax: 061722732726

Unternehmen

Lilly Deutschland GmbH

Werner-Reimers-Straße 2-4

61352 Bad Homburg

Deutschland

Stand der Information

01.04.2011

Status der Studie

Studie bereits abgeschlossen

Zusammenfassung der Ergebnisse

Methodologie

Offene prospektive Beobachtungsstudie über eine Behandlungsdauer von bis zu 18 Monaten, weitere 18 Monate Dokumentation des klinischen Verlaufes ohne Teriparatid-Therapie, mit ggf. anderer Osteoporosetherapie.
Entsprechend der meist üblichen klinischen Praxis erfolgten Untersuchungen nach ca. 3, 6, 12, 18 (Ende der Teriparatid Behandlung) Monaten, sowie eine erneute klinischen Wiedervorstellung und Dokumentation nach 24 und 36 Monaten. Bei Patientinnen, die Teriparatid weniger als 18 Monate anwendeten, war die Anzahl der Visiten /Dokumentationen entsprechend reduziert. In jedem Fall wurde um eine Folgeuntersuchung 6 und 18 Monate nach der letzten Teriparatid Anwendung gebeten.

Analysierte Anzahl der Patienten

1581

Diagnose und Einschlußkriterium

Postmenopausale Frauen mit manifester Osteoporose ; Indikationsstellung zur Behandlung mit Teriparatid seitens des betreuenden Arztes; Beachtung der Kontraindikationen, ansonsten keine Ein- und Ausschlusskriterien.

Wirkliche Dauer der Studie

58 Monate

Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen

Frakturen
Bei jeder Visite:
Erfassung neu diagnostizierter klinischer vertebraler und extravertebraler Frakturen, Diagnosesicherung durch Prüfen der Originalröntgenaufnahmen und/oder der Radiologie- bzw. Operationsberichte.
Eine semiquantitative radiologische Erfassung des Schweregrades neu aufgetretener bzw. vorbestehender vertebraler Frakturen wurde erbeten (evaluierbare Daten diesbezüglich nicht ausreichend).

Sicherheit

Der teilnehmende Arzt wurde aufgefordert, unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) spontan zu melden, eine als schwerwiegend eingestufte UAW innerhalb von 24 Stunden an Lilly zu melden.
Schwerwiegende UAWs waren definiert als jegliches unerwünschtes Ereignis, das eines der folgenden Kriterien erfüllte: Klinikaufnahme oder Verlängerung eines Klinikaufenthalts der Patientin, lebensbedrohlicher Zustand (d.h. unmittelbares Sterberisiko), bleibende oder erhebliche Behinderung/Arbeitsunfähigkeit, Tod, unerwünschten Ereignis, das aus einem anderen Grund schwerwiegend ist.

Andere

Mittels validierter Fragebögen / Instrumente:
Bei jeder Visite Erfassung der gesundheitsbezogene Lebensqualität / EQ-5D (ehemals EuroQoL):
Der EQ-5D basiert auf einem deskriptiven System
Die Patientinnen wurden darüber hinaus gebeten, ihren aktuellen Gesundheitszustand auf einer visuellen Analogskala von 0 bis 100 einzuordnen
Rückenschmerzen wurden mittels visueller Analogskala [VAS] von 100 mm Länge sowie eines
Fragebogens zu Rückenschmerzen im Monat vor der aktuellen Visite und Einschränkungen der allgemeinen Aktivitäten durch diese Rückenschmerzen erfasst.

Methoden

Teilnehmende Länder / Studienzentren: Dänemark 12, Deutschland 149 (411 Patientinnen), Frankreich 116, Griechenland 30, Irland 3, Niederlande 38, Österreich 10, Schweden 22.
Datenverwaltung und –auswertung erfolgten zentralisiert.
Die statistischen Auswertungen erfolgten nach einem vorab festgelegten Plan.
Die Kenngrößen des Studienkollektivs bei der Erstbeobachtung wurden mit Hilfe deskriptiver statistischer Verfahren beschrieben.
Bei der Berechnung der prozentualen Anteile kategorialer Variablen wurden fehlende Werte berücksichtigt.
Auswertung der Frakturen
Die Veränderung der Zahl der Patientinnen mit ≥ 1 Fraktur wurde in jedem 6¬Monats-Intervall mit Hilfe einer logistischen Regressionsanalyse für wiederholte Messungen bestimmt.
Alle Patientinnen wurden in dem Modell berücksichtigt, und zwar unabhängig davon, ob im vorigen Intervall eine Fraktur aufgetreten war.
Es kamen bereinigte und nicht bereinigte Modelle zum Einsatz, in denen das Alter, die Vorbehandlung mit Bisphosphonaten und die in den letzten 12 Monaten vor der Teriparatid-Therapie erlittenen Frakturen berücksichtigt wurden.

Ergebnisse zur Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen

Ausgangscharakteristika Gesamtes Studienkollektiv (n=1645), n (%) oder Mittelwert ± Standardabweichung
Alter 71,5 ± 8,4
BMD der Hüfte (T-Wert) -2,6 ± 1,0
BMD der LWS (T-Wert) -3,3 ± 1,2
Vorausgegangene Osteoporosetherapie 1 494 (91,7%), am häufigsten Bisphosphonate.
Zahl anamnestisch bekannter Frakturen jenseits des 40. Lebensjahres 2,9 ± 2,0.
Klinische Risikofaktoren für Osteoporose bzw. Stürze:
Proximale Femurfraktur bei biologischer Mutter: 284 (17,3%)
Sehprobleme : 737 (44,8 %)
≥ 2 Stürze im vorausgegangenen Jahr: 379 (23,0%)
Abstützen mit den Armen beim Aufstehen von einem Stuhl: 1 034 (62,9%)
Frakturen in der Anamnese: 1 415 (86,0%)

Ergebnisse
Frakturen während der Beobachtungszeit
Von 1581 Patientinnen hatten 208 (13,2%) über den gesamten Beobachtungszeitraum insgesamt 258 klinische Frakturen.
Patientinnen mit ≥ 1 Fraktur während der Studie n (%)
Monate 0-6 : 76 (4,8%)
Monate 6 bis <12: 51(3,5%)
Monate 12 bis < 18: 41 (3,0%)
Monate 18 bis < 24 34 (2,7%)
Monate 24 bis < 30: 18 (1,6%)
Monate 30bis <36: 13 (1,3%)
Das Frakturrisiko (adjusted odds of fracture / Modell adjustiert für Alter, Vortherapie mit Bisphosphonaten, Frakturen in den 12 Monaten vor Beginn der Teriparatid-Therapie) war im zeitlichen Verlauf (in den Monaten 30 bis <36 gegenüber der ersten 6 Monatsperiode) um 74% abgesunken.

Ergebnisse zur Sicherheit

Es erfolgten Spontanmeldungen zu 351 unerwünschten Ereignissen.
Davon waren 121 schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (34,5%) und 173 (49,3%) wurden als mit der Anwendung des Arzneimittels in Zusammenhang stehend eingestuft.
Die am häufigsten beschriebenen unerwünschten Ereignisse waren Übelkeit (5,4%) und Kopfschmerzen (4,3%).
Die am häufigsten auftretenden schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse waren Todesfall, transitorische ischämische Attacke (je 4,1%), Arrhythmie, Myokardinfarkt, cerebrovaskulärer Insult, Dyspnoe, Hypertonie (je 2,5%).
Während der Beobachtungsstudie verstarben 27 Patientinnen (1,6% des EFOS-Kollektivs). Die behandelnden Ärzte stuften keinen der Todesfälle als mit dem Arzneimittel in Zusammenhang stehend ein.

Ergebnisse zu anderen Parametern

Rückenschmerzen, Gesundheitsbezogene Lebensqualität
Es fand sich ein signifikanter Rückgang von Rückenschmerzen und eine signifikante Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität während der 18­monatigen Behandlungsphase, die während der 18­monatigen Nachbeobachtung aufrechterhalten werden konnten
Therapietreue
Die durchschnittliche Behandlungsdauer mit Teriparatid betrug 541 Tage. Gründe für ein Behandlungsende waren Behandlung abgeschlossen (n=871; 77.9%), Wunsch der Patientin (n=120; 10.7%), unerwünschtes Ereignis (n=85; 7.6%), Entscheidung des Arztes (n=30; 2.7%), verstorben (n=12; 1.1%) und Nicht-Compliance (n=5; 0.4%).

Medikation nach der Teriparatid-Therapie
Von 909 Patientinnen, zu denen Daten zur medikamentösen Behandlung der Osteoporose nach Absetzen der Teriparatid-Therapie vorlagen, wendeten 70,7% ein Antiresorptivum an, hauptsächlich Bisphosphonate (63,3%).
Die (nicht immer unmittelbar) nach dem Absetzen von Teriparatid am häufigsten angewendeten Arzneimittel waren Alendronat (32,1 %), Risedronat (20,0%), Raloxifen (6,1%) und Calcitonin (4,2%).
Die meisten Patientinnen wendeten zudem Kalzium (84,5%) an bzw. supplementierten Vitamin D (86,2%).

Schlussfolgerungen

Bei postmenopausalen Frauen mit schwerer Osteoporose, denen im Rahmen der medizinischen Standardversorgung Teriparatid verordnet worden war, fanden sich
-eine signifikante, mit zunehmender Behandlungsdauer assoziierte, Verringerung der Inzidenz klinischer osteoporotischer Frakturen während der bis zu 18-monatigen Behandlungsphase
-die Aufrechterhaltung dieser Verringerung der Frakturrate während der 18-¬monatigen Nachbeobachtung
-ein signifikanter Rückgang von Rückenschmerzen und eine signifikante Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität während der 18-¬monatigen Behandlungsphase, die während der 18¬monatigen Nachbeobachtung aufrechterhalten werden konnten.
-Compliance mit und Verträglichkeit von Teriparatid waren gut.
Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung des unverblindeten, nicht kontrollierten Designs einer Anwendungsbeobachtung zu interpretieren.